Buchvorstellung: SUICIDE CIRCUS von Michelle Thate
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Manche Menschen brauchen den Schmerz, um glücklich zu sein.
Heute gibt es einen kleinen, aber überaus dunklen Quickie. Mit dem Kurzroman SUICIDE CIRCUS dürfen wir in besagtem Circus hineinschnuppern und mit Charlize (alias Rage) und Jaxon (alias Judge) zwei spannende Protagonisten kennenlernen, deren ausführliche Geschichte uns in Bälde in allen grausamen Details offenbart wird.
SUICIDE CIRCUS ist eine Dark Romance-Novelle, deren Atmosphäre hervorragend in die jetzige dunkle Jahreszeit passt. Die Autorin erlaubt uns einen kleinen, aber fiesen Einblick in die Finsternis, über deren Schwelle sie uns im nächsten Frühjahr schubsen wird. Was uns dort erwartet … Nun, wenn SUCIDE CIRCUS bloß der Teaser zu Michelles neuer Serie ist, dann dürfen wir uns auf einiges gefasst machen.
Diese kurze Geschichte ist verdammt böse, schmerzhaft und sehr emotional. Zusammen mit Charlize stecken wir sofort mitten im Geschehen, ohne zu wissen, wie wir hierher geraten konnten. Und natürlich wollen wir unbedingt erfahren, was mit ihr geschehen ist, warum sie so zerbrochen ist, obwohl sie doch eine echte Kämpfernatur zu sein scheint. Wer sie vorher war.
Mit SUICIDE CIRCUS erhaschen wir einen Blick in eine andere Welt, in der es neben aller Grausamkeit immer auch die Hoffnung auf ein gutes Ende gibt. Wobei Gut natürlich ein zweischneidiges Schwert sein kann. Denn wer kann schon sagen, wo die Grenze zwischen Gut und Böse verläuft?
SUCIDE CIRCUS wird abwechselnd und sehr lebendig aus der Perspektive der beiden Protagonisten erzählt. Judge hatte mich direkt mit diesem Satz am Haken: Ich will Pizza. Habe ich Pizza bekommen? Nein! Stattdessen habe ich eine fast tote Frau hier liegen und jede Menge Gehirn […]. Dieser Mann mit seinem verdrehten Gerechtigkeitssinn (und das ist definitiv nicht das einzig Verdrehte an ihm) hat garantiert eine höllisch interessante Geschichte zu erzählen.
Dank Michelle Thates catchy Schreibstil werden wir ohne Sicherheitsgurt auf eine emotionale Achterbahnfahrt geschickt und erst wieder rausgelassen, nachdem wir ordentlich durchgeschleudert wurden. Und obwohl wir es eigentlich besser wissen sollten, wollen wir sofort wieder einsteigen und uns erneut in dunkle Abgründe stürzen.
SUICIDE CIRCUS macht definitiv hungrig auf das, was da noch auf uns zukommen wird. Die Novelle ist für den schnellen Genuss zwischendurch fast zu schade, denn hinter jeder Zeile spürt man die große, finstere Geschichte, die unbedingt ans Tageslicht gezerrt werden möchte (oder auch nicht).
Zwei verfluchte Jahre ist es her …
Lesern, die noch unschlüssig sind, ob sie ins Dark Romance-Genre einsteigen sollen, bietet die Novelle eine tolle Möglichkeit, den Zeh in die schwarzen Gewässer zu tunken, ohne sich gleich kopfüber ins Ungewisse zu stürzen.
Klappentext zu SUICIDE CIRCUS – WELCOME TO THE FREAKSHOW, BABE!
Du kennst Michelle Thate noch gar nicht? Oder bist jetzt neugierig auf ihre kommende Reihe geworden? Dann lassen wir sie selbst zu Wort kommen:
• Stellst du dich kurz vor?
Hey, ich bin Michelle und habe mit meinem Kurzroman Suicide Circus mein sechstes Buch veröffentlicht. Ich bin eine völlige Chaotin, komplett verpeilt und man nennt mich „liebevoll“ die Chaosqueen. Ich bin Mama von zwei Kindern, schreibe aber inzwischen hauptberuflich. Ich liebe Schoki, hasse Spinnen (da werde ich zum Psycho) und bin gerne faul.
• Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Durch Lesen. Seit ich 12 bin, bin ich eine absolute Leseratte und habe es damals in der Schule schon geliebt Aufsätze und Geschichten zu schreiben. Je mehr ich gelesen habe desto mehr habe ich mir gewünscht, eines Tages auch ein ganzes Buch schreiben zu können. Mein Traumberuf war immer Autorin. Doch wirklich getraut habe ich mich nie. 2015 habe ich dann angefangen mich mit Selfpublishing zu befassen, aber erst als 2020 Corona kam, habe ich den Mut gehabt und gesagt, so jetzt ziehe ich es durch. Und das habe ich mit Darkest Emotion meinem Debüt tatsächlich getan. Und here i am.
• Auf was darf sich der Leser in deinem Kurzroman gefasst machen?
Suicide Circus ist darker und grenzwertiger als meine Bücher davor. Ich erweitere Grauzonen und überschreite sie wahrscheinlich auch. Ich liebe es den Psycho raushängen zu lassen und das habe ich in Suicide voll ausgelebt. Ihr könnt euch auf Deep Dark Dramance der anderen Art gefasst machen.
• Magst du uns etwas über deinen Lieblingscharakter aus SUICIDE CIRCUS erzählen?
Ohhh, da fragst du mich was. Judge ist der komplexeste Prota den ich je geschrieben habe. Er ist ein bisschen wahnsinnig und das lässt er mich auch immer wieder spüren. Judge fühlt anders als andere, er liebt anders, als andere und er hasst auch anders als andere. Er braucht den Schmerz, bei sich selbst aber auch bei anderen. Er liebt es mit seinen Aufträgen zu spielen. Er liebt es mit Charlie zu spielen und doch braucht er ihren Schmerz, um sich ganz zu fühlen. Er hasst Ungerechtigkeit und sorgt dafür, dass diejenigen, die in seinen Augen Unrecht getan haben, ihre Strafe kriegen. Trotzdem kann er so unglaublich mitfühlend und sanft sein. Familie und Freunde stehen bei ihm über allem. Auch wenn seine Methoden oft drastisch sind, er schützt was er liebt. Deshalb macht er mir soviel Freude beim Schreiben, weil er nicht vorhersehbar ist. Er ist Judge und nimmt sich was er braucht. Auch von mir beim Schreiben. Ich liebe ihn und bin gespannt, wer zu seinem Team gehören wird.
• Hast du ein paar Zeilen aus dem Buch für uns?
Ein Schrei zerreißt die Stille und ich bin es diesmal nicht. Geschockt starre ich auf das schmerzverzerrte Gesicht vor mir und sehe, dass mein Messer in seinem Oberschenkel steckt. Doch bevor ich realisieren kann, was gerade passiert ist, explodiert mein Kopf.
Ich werde an den Haaren nach vorn gerissen und erst, als meine lädierte Schulter auf den Asphalt knallt und mein Körper aufbrüllt, so sehr tut es weh, kapiere ich, dass ich dabei bin zu sterben.
»Du dumme Schlampe. Macht sie alle«, brüllt der Typ und kniet sich gleich darauf auf meinen Brustkorb. Benommen versuche ich zu fokussieren, was passiert, und sehe das Blut an meiner Hand. Wo kommt das her?
Mein Kopf pocht dumpf und meine Sicht verschwimmt immer wieder. Sein Gewicht drückt auf meine wohl gebrochenen Rippen und ich bekomme keine Luft mehr. Spüre etwas Kaltes an meinem Hals. Verschwommen sehe ich diese Fratze vor meinem Gesicht, die mich anschreit. Doch ich kann mich nicht bewegen. Sterne tanzen vor meinen Augen und ich versuche, Luft zu holen. Doch es geht nicht.
Lass los Charlie. Dann ist es vorbei.
»Buh! Was wird denn das hier, hmm?« Schwere schwarze Lederboots landen in meinem Sichtfeld und der Typ auf mir zuckt erschrocken zusammen, sieht aus, als hätte er einen Geist gesehen. Und ehe mein Gehirn begreift, was hier passiert, sind er und sein Gewicht verschwunden. Doch die Atemnot bleibt.
»Darf man mitfeiern? Oder ist die Party schon vorbei?« Eine eiskalte Stimme, die etwas in mir vibrieren lässt, erklingt. Doch mein Kopf dröhnt zu sehr, als dass ich näher darauf eingehen könnte. Ich höre Schreie. Schrille, panische Schreie. Ich höre ekelhaftes Knacken und spüre, wie mir Blut ins Gesicht spritzt.
»Judge … Pain … sorry Mann, wir wollten nur etwas Spaß haben und da ist diese Schlampe voll ausgetickt und hat Soul das Messer reingerammt. Sorry, wir wussten nicht …«, wimmerte einer der Typen ängstlich, doch er wurde unterbrochen.
»Was wusstet ihr nicht? Dass ich es hasse, wenn man unschuldigen Frauen seinen Schwanz ungefragt reinstecken will? Oder dass ich es noch mehr hasse, wenn man sie, weil sie sich gewehrt hat, zu viert killen will?« Mein Herz macht einen Hüpfer, schmerzt und heilt zugleich, erkennt diese dunkle raue Stimme, doch mein Körper kann nicht mehr. Und alles wird dunkel.
• Was fasziniert dich am Schreiben? Wo liegt dein persönlicher Schwerpunkt?
Dass ich meine eigene Welt kreieren kann. Dass ich Grenzen austesten, überschreiten kann. Dass ich etwas erschaffe, was den Leser aus seinem Alltag reist. Und dass es meinen Kopf zum Schweigen bringt. Schreiben fordert mich und ich kann mit meinen eigenen Ängsten besser umgehen, indem ich manche davon thematisiere. Daher liegt mein Schwerpunkt tatsächlich darauf die Leser fühlen zu lassen. Und das nicht nur im positiven Sinne. Ich will beide Seiten, das Dunkle und das Helle. Daher ist die Dark Romance für mich schon das richtige Genre, auch wenn ich es vielleicht manchmal etwas anders umsetze. Ich möchte die dunkle Seite ausleben und Raum dafür schaffen, denn jeder von uns hat so eine Seite. Beim Schreiben kann ich diese ausleben, ohne dass ich ein schlechtes Gewissen haben muss. Nichtsdestotrotz gehört meine wahre Liebe tatsächlich der Fantasy. Deshalb wage ich den Ausbruch dorthin jetzt auch mit meiner anderen Reihe die 2023 erscheinen wird. Eine Märchenadaption.
• Gibt es für dich als Autorin Tabus oder Grenzen, die du niemals überschreiten würdest?
Ja. Alles was Gewalt, Missbrauch, Pädophilie, Drogenmissbrauch etc. verherrlicht. Vor allem wenn es um Kinder geht. Es ist das eine, Dark zu schreiben und Grenzen zu übertreten, aber es ist etwas völlig anderes, wenn man dies verherrlicht, abtut oder als normal erachtet. Man kann Dark schreiben und trotzdem aufzeigen, dass etwas grundlegend falsch ist. Aber das ist meine persönliche Meinung.
• Besteht die Möglichkeit, ein signiertes Exemplar zu bekommen?
Von Suicide Circus gibt es erstmal noch kein signiertes Exemplar. Wenn der erste Hauptband erscheint, wird es die Kurzgeschichte dann über mich signiert zu kaufen geben.
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SUICIDE CIRCUS
von Michelle Thate
(28. Oktober 2022)
erhältlich als eBook bei Amazon
(Seitenzahl 84 Seiten)
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Copyright Cover, Textauszug, Zitate und Bilder: Michelle Thate