Buchvorstellung: „Voodoo Saints“ von B.B. Stiffers

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Angst ist ein guter Begleiter. Doch manchmal, wenn du Angst vor der Angst hast, kannst du nicht mehr frei entscheiden.

Dark Romance ist ein Genre, das dem Autor mächtig viele Freiheiten lässt und den Leser in richtig düstere Abgründe führen kann. Kann.
Leider beschränken sich die meisten DR-Bücher auf die unterschiedlichsten Möglichkeiten des Austauschs von Körperflüssigkeiten. Das Dark bezieht sich dann hauptsächlich auf Qual-Gerödel, während die eigentliche Story nicht viel Dunkelheit zu bieten hat, und man sich am Schluss fragt, ob man nicht gerade aus Versehen einen Hardcore-SM-Roman mit misogynen, tyrannischen College-Jungs gelesen hat, die einfach nur mal ordentlich übers Knie gelegt werden müssten.
Ist auch absolut okay, aber halt nicht meins. Kurz gesagt: Ich persönlich vermisse oft das Darke in Dark Romance.

 

Umso glücklicher bin ich, wenn ich einen Roman entdecke, der den Leser am Schlafittchen packt, um ihn dorthin zu schleppen, wo es wirklich finster und mystisch zugeht.
Zum Beispiel nach New Orleans, jener schwülen, pulsierenden Stadt in Louisiana, in der Geister, Magie und Geheimnisse des Voodoo auch heute noch sehr lebendig sind. Wer dort genau hinschaut, entdeckt in vielen Häusern und Geschäften Voodoo-Talismane und Gris-Gris-Puppen. Der Kongo Square im French Quarter mit seinem Voodoo Temple dient damals wie heute als Ort für spirituelle Treffen.
Marcelina landet nach mehreren harten Schicksalsschlägen in dieser Stadt, um ihr Leben und auch ihr Erbe in den Griff zu bekommen, denn die Hall-Plantage, die schon immer mit der Zuckerfirma ihrer Familie zusammengearbeitet hat, will aus dem generationenalten Vertrag aussteigen, was einer Katastrophe gleich kommt. Auf der Plantage angekommen, trifft sie auf alte Bekannte aus Kinderzeiten, die aber gar nichts mehr mit den Jungs von damals gemein haben. Plantagenbesitzer Evan scheint vordergründig ganz nett zu sein, doch seine Undurchschaubarkeit lässt ständig die Alarmglocken klingeln. Beat Black (nomen est omen), der Voodoopriester mit den Mondscheinaugen und der düsteren, abweisenden Aura trägt förmlich ein Schild mit Achtung, Gefahr! vor sich her.
Weil Marcelina eine Frau ist, üben diese beiden rätselhaften Männer natürlich einen unwiderstehlichen Reiz auf sie aus. Sie beginnt wieder zu atmen … und sich zu verlieren in der schwülen mystischen Atmosphäre, die vom rythmischen Trommeln erfüllt ist, in Geheimnissen und Ritualen, die nicht für Außenstehende gedacht sind.
Und schon stecken wir zusammen mit Marcelina in einer Story, die ihre Schlinge immer fester um uns zuzieht und uns unerbittlich mit sich hinabzieht.
Das Setting wird ebenso mitreißend und lebendig geschildert wie die Charaktere. Marcelina ist eine starke Frau, die sich wieder an die Oberfläche zu strampeln versucht, und die Männer würde wohl keine atmende Frau von der Bettkante schubsen. Wer von uns rennt nicht mal gern sehenden Auges ins Verderben? Doch auch das Überwinden von Ängsten spielt eine gewichtige Rolle. Wenn dann noch richtige Dunkelheit, hier in Form von Voodoo-Mystik, ins Spiel kommt, hat man sowieso verloren.
Der angenehme Schreibstil trägt den Leser locker-flockig durch die Seiten, der Spannungsbogen wird im Verlauf immer straffer gespannt und der Cliffhanger am Ende ist wirklich fies. Doch keine Bange: Band 2 steht schon in den Startlöchern.

Dies ist Dark Romance, wie ich sie mag: geheimnisvoll, gemein, unterhaltsam, mit faszinierenden Charakteren und einer ungewöhnlichen Story, die mehr zu bieten hat als: „Du gehörst mir und darum versohle ich dir jetzt dreißig Seiten lang den Arsch.“

Klappentext zu VOODOO SAINTS:

Marcelina

Ich dachte, ich könnte vor meiner inneren Leere davonlaufen.
Dachte, mir macht nichts mehr Angst, weil ich das Schlimmste schon erlebt und überlebt habe.
Ich dachte, vielleicht habe ich an diesem anderen Ort eine Chance auf Leben.
Ich habe mich getäuscht, denn ich kannte dich noch nicht. Aber ich werde mich nicht vor dir verstecken. Ich werde nicht davonlaufen. Denn ich sehe dich, und das ist alles, was ich will.

 

Beat

Jeder, der uns kennt, hält sich fern von uns. Jeder weiß, was wir tun und wer wir sind.
Und dann kommst du, Lina, und denkst, du müsstest dich nicht fürchten? Wir würden dir nichts tun?
Du willst deine Angst hinter dir lassen und glaubst, das schaffst du hier an diesem Ort?
Du wärst besser niemals hergekommen und dortgeblieben, wo du warst. Denn Angst, Lina, ist alles, was ich bereit bin, dir zu schenken.


 

Ich habe B.B. Stiffers gefragt, ob sie ein wenig mehr über sich und die Saints erzählen möchte. Hier sind ihre Antworten:

 

• Stellst du dich kurz vor? Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Hey ihr Lieben,
ich freue mich, hier zu sein, und dass Catalina mich zum Interview eingeladen hat. In der Buchwelt bin ich unter zwei Pseudonymen vertreten. Einmal B. B. Stiffers für Dark Romance und einmal unter Roxy Bennett für Deep Dark Erotic. Genaugenommen sogar noch unter dreien. Mein Verlagspseudonym. Das darf ich hier aus vertragsrechtlichen Gründen allerdings nicht nennen. Angefangen habe ich aber tatsächlich 2017 unter meinem Klarnamen. Hier habe ich neun Bücher im Genre Romance Fantasy herausgebracht und durch einen eigentlich lustigen Umstand, bin ich dazu gekommen, 2020 meine erste Dark Romance Dilogie zu veröffentlichen.
Geschrieben habe ich aber so ganz typisch schon immer. Angefangen mit dem ersten Tagebuch, das meine Omi mir im ersten Schuljahr geschenkt hat. Von da an habe ich bis ich Mitte zwanzig war auch immer Tagebuch geschrieben. Vielleicht wäre das auch irgendwann mal ein Buch wert. Aber im Ernst … Wenn die Zeit es zuließ, habe ich mich an Kurzgeschichten usw. probiert, doch das Schreiben war immer mehr Hobby. Zumindest bis ich in Elternzeit mit unserem zweiten Kind war. Denn plötzlich war mir das Einkaufen als Highlight zu langweilig und sobald beide Kids abends im Bett waren, habe ich mich hingesetzt und geschrieben. Diesmal sollte es ein ganzer Roman werden. Das war 2008. Es wurde ein Roman, der allerdings in der Schublade landete, weil ich 2010 wieder arbeiten gehen musste. 2016 wurde ich ziemlich krank und konnte meinen Job nicht mehr ausüben. Da fiel mir besagter Roman wieder ein und da mittlerweile Self Publishing die Welt entdeckt hatte, nahm ich mir vor, dort anzuknüpfen. Ab da ging es eigentlich relativ zügig. Meine Dark Romance Dilogie unter B. B. Stiffers lief unerwartet megagut. Zudem eröffnete gerade ein Kleinverlag seine Pforten, bei dem ich dachte: versuch es doch einfach mal. Ich wurde genommen und konnte mein Glück kaum fassen. Leider war das Ganze dann doch ganz anders als erwartet und ich ging zurück auf B. B. Stiffers. Roxy Bennett kam dazu, da ich mich noch in einem anderen Genre ausprobieren wollte. Ja, und da sind wir dann nun.

 

• Was erwartet die Leser in VOODOO SAINTS? Worauf dürfen sie sich gefasst machen?
Zu allererst erwartet sie eine heiße, tiefgründige und spannende Dark Romance Reihe. In den letzten Tagen ist mir zu Ohren gekommen, dass sich mancher nicht an die Reihe traut, weil er – und warum auch immer – annahm, die Saints seien Fantasy. Ich kann euch aber versichern: Das ist sie nicht. Bloß das Setting ist mal ein ganz anderes

 

•  Du hast ja ein besonderes Thema und Setting gewählt. Was hat dich daran gereizt? Magst du uns ein wenig über Voodoo erzählen?
Voodoo ist eigentlich etwas ganz anderes, als ich dachte. Wie viele meiner Leser, hatte ich bloß die Püppchen und Nadeln im Kopf. Auch wenn das Voodoo-Thema nur Randthema bei den Saints ist, habe ich mich so gut ich konnte, informiert. Da sind einige Tage Recherchearbeit zustande gekommen. Ich habe mich mit wirklichen Experten unterhalten, einschlägige Literatur und Berichte gelesen und gesehen. Kurzum ist es ein wahnsinnig spannendes Thema. Voodoo an sich heißt nichts anderes als Glaube/Geist und in Benin – Westafrika – ist Voodoo eine anerkannte Glaubensrichtung. Für uns Europäer hat das Ganze sicher etwas Mystisches, da uns diese Dinge fremd sind, aber gerade deshalb hat mich das Thema so interessiert und ich wollte es schreiben.

 

• Wer ist dein Lieblingscharakter im Buch und warum?
Oh, diese Frage, Catalina … Ich liebe meine Protagonisten immer alle. Egal ob Gut oder Böse. Wenn ich mich aber bei „Sins of Fear“, entscheiden muss, ist es Marcelina. Sie hat so viel durchgemacht, leidet Höllenqualen, innen wie außen, und trotzdem ist sie taff und kämpft. Ich bewundere sie. Dass sie daneben auch noch den ein oder anderen lustigen Spruch auf Lager hat, macht sie für mich einfach unheimlich echt und sympathisch.

 

• Gibt es für dich als Autorin Tabus oder Grenzen, die du niemals überschreiten würdest?
Die gibt es tatsächlich. Wobei man da unterscheiden muss. Vergewaltigungen, Missbrauch an Kindern etc. ist etwas, das ich nicht ausführlich schildern möchte. Trotzdem gibt es diese Schlagworte im ein oder anderen Buch von mir, bloß niemals detailliert geschildert, sondern vielmehr manchmal als etwas angerissenes, das einem meiner Protas einmal passiert ist. Viele definieren DR ja auch anders. Für mich ist DR nicht der eine böse Bad Boy, der der Hauptprota bloß Schmerzen zufügt und sie steht drauf. Für mich ist DR eine Kombi aus verletzten Seelen, die sich am Schluss gegenseitig heilen. Sprich: In meinen Büchern gibt es auch immer ein Happy End und alles basiert auf Gegenseitigkeit. Das heißt natürlich nicht, dass es Schmuseromane sind. Ganz im Gegenteil, aber immer mit einer Prise Respekt.

 

• Hast du ein paar Zeilen aus dem Buch für uns?
Es ist völlig surreal. Völlig abgedreht und ganz anders, als ich es je in Filmen gesehen habe.
Und doch sehe ich es. Sehe sie. Höre sie und versuche mich, so gut es geht, am Zaun zu verbergen. Einige Meter vor mir, mittig auf dem Gelände neben der Scheune ist ein mannshohes Lagerfeuer angezündet. Um das Feuer herum zappeln oder tanzen Menschen. Arbeiter. Manche haben die Augen geschlossen, andere reißen sie weit auf. Was sie alle eint, ist der Singsang, den sie ausstoßen. Die Sprache verstehe ich nicht, doch es klingt rhythmisch, angepasst an die Trommeln und es lässt mein Blut schneller fließen. Am Rand der Scheune sitzen einige Männer im Schneidersitz. Ihre Hände prallen unaufhörlich auf kleine Trommeln nieder und auch sie scheinen irgendwie zu zucken und zu singen. Ist das Gesang? Ich weiß es nicht. Doch das alles ist nicht das, was mich erzittern lässt. Was mich meinen Blick nicht abwenden lässt. Es ist das, was in der Scheune vor sich geht und vor allem, wer sich dort aufhält.
Evan. Ein anderer Evan. Also schon der, den ich kennengelernt habe, aber er sieht anders aus. Sein Oberkörper ist ebenso nackt wie der von Beat, Caden, Rul und ein paar weiteren jungen Männern, die ich schon auf der Plantage gesehen habe. Evan ist der Einzige, der nicht tätowiert ist. Seine Haut schwitzt und er ist überall mit gelber Farbe eingekleistert. Oder zumindest sein Gesicht, seine Arme und sein muskulöser Oberkörper. Selbst das könnte irgendwie heiß aussehen, wenn da nicht seine Augen wären. Augen, die weit aufgerissen sind, aber seine Pupillen … man sieht sie nicht. Es wirkt, als ob er seine Augäpfel nach oben weggedreht hätte. Scheiße, was geht hier ab? Er zuckt vor einer Art Altar. Ja, er zuckt wirklich. Sein gesamter Körper ist in Bewegung, aber er wirkt völlig weggetreten. Auf dem Altar stehen merkwürdige Skulpturen und Kerzen brennen um sie herum. Mein Blick richtet sich auf Billie. Eine Billie, die barfuß, mit einem weiten, weiß schwingenden Rock und völlig entblößten Brüsten vor Evan tanzt. Sie und weitere vier junge Frauen. Ihre Augen sind geschlossen. Die gelbe Farbe haben sie nicht, aber irgendwie wirken auch sie nicht ganz normal. Der gesamte Scheunenboden ist mit brennenden Kerzen ausgestattet und etwas weiter hinten, also kurz vor dem eigentlichen Eingang der Scheune, flammt ein kleines Feuer. Eines, neben dem Caden und Rul stehen. Auch sie tragen nur schwarze Hosen. Ihre Tattoos glitzern im Feuerschein und ihre Gesichter sind starr auf die tanzenden Frauen gerichtet. Auch sie bewegen ihre Lippen, als würden sie mitsingen. Auch sie bewegen sich zur Trommel, aber nicht so exzessiv wie all die anderen. Mein Blick gleitet weiter zu Beat. Beat, der hier absolut und am meisten heraussticht. Nicht, weil er ebenfalls wie auf Droge oder dergleichen scheint. Nicht, weil er am lautesten singen würde, nein. Beat ist der Einzige, der genauso klar wirkt, wie die anderen Male, an dem ich ihm begegnet bin. Auch sein Oberkörper ist nackt. Er besitzt die meisten Tattoos, und die schimmern noch tausend Mal stärker als die von Caden und Rul. Seine Lippen bewegen sich nur bedächtig, ebenso das Wiegen seines Körpers. Mein Herz schlägt bei seinem Anblick noch schneller als ohnehin schon und ich kann einfach nicht mehr wegsehen. Er ist verdammt scharf. Angsteinflößend scharf. Ich versuche, mich daran zu erinnern, dass hier eine Art Ritual stattfindet, dass Evan wirkt und aussieht, als würde er Hilfe benötigen … aber da ist Beat. Ich kann meine Augen kaum von ihm lösen. Plötzlich ändert sich etwas. Die Trommeln werden gefühlt noch schneller, noch lauter. Der Gesang schwillt an und ich meine, dass das Feuer auf der Wiese weitaus höher brennt. Aus einer dunklen Ecke kommt eine Bewegung und ein weiterer junger Arbeiter tritt aus dem Schatten. Auch er ist tätowiert und zieht etwas mit sich.

 

• Was ist dein nächstes Schreibprojekt?
Weiterhin die Saints. Mit dieser Reihe werde ich noch etwas beschäftig sein, da es ja einige heiße Jungs auf der Zuckerrohrplantage gibt.


 

• Besteht die Möglichkeit, ein signiertes Exemplar zu bekommen? Wenn ja, wie?
Die gibt es. Und zwar immer nach einer Neuveröffentlichung von mir, stelle ich auf Instagram, Facebook und in meiner Facebook-Gruppe den „Darklights“, den Link zu einer Bestellliste ein (Link siehe unten). Dort kann man sich nicht bloß für das aktuelle Buch eintragen, sondern auch Wünsche zu schon erschienenen Büchern vermerken.

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VOODOO SAINTS
von B.B. Stiffers
Band 1 – Sins of Fear (1. Juli 2022)
erhältlich als eBook, Hardcover und Softcover bei Amazon
(Seitenzahl Print 454 Seiten)
Band 2 – Sins of Fire erscheint am 8. August 2022

 

Homepage: www.b-b-stiffers.com

Social Media:

Instagram: @b.b.stiffers
@roxy_bennett_author

Facebook: @BBStiffersAutorin
Facebook-Gruppe der Autorin

 


Copyright Cover, Textauszug und Bilder: B.B. Stiffers
Copyright Buchtrailer: kathrin.will.lesen | Musik: C.K. Martin – Black Sun (Artlist.io)

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