Lesetipp: „Liebe kann man nicht kaufen“ – Serie von Vivian Hall

Alleinerziehende, warmherzige und überaus sympathische Heldin trifft beim Kellnern auf Mister Ich-kriege-immer-was-ich-will-weil-ich-es-mir-leisten-kann und zwischen beiden fliegen mehr als nur ein paar Funken.
Gottseidank ist Maxine nicht von der Sorte, die bei reichen, attraktiven A…löchern sofort schmachtend auf die Knie sinkt und „Nimm mich! Jetzt!“ wispert. Im Gegenteil.
Im Auftakt der Trilogie (sind die Cover nicht wunderschön?) verguckt sich der Leser augenblicklich in die selbstlose Heldin, die ihrem Sohn das bestmögliche Leben bieten will, dabei ordentlich strampeln muss und ihren Verstand benutzt, bevor ihre Libido das Kommando übernimmt. Ihr Gegenpart Ashton hingegen macht es einem anfangs echt schwer, ihn zu mögen. Gut aussehend, stinkreich und kalt-arrogant bis zum Anschlag, kracht er mit Maxine zusammen, die absolut kein Interesse daran hat, die nächste Kerbe in seinem güldenen Bettpfosten zu werden. Die Ambivalenz seines Charakters und die Frage, warum er so ist, wie er ist, heizen die Geschichte natürlich ordentlich an und die Wortgefechte der beiden machen großen Spaß. Es wird explosiv, es wird Achterbahn-mäßig und immer wieder überraschend, es wird richtig emotional und natürlich auch niveauvoll erotisch. Manchmal möchte man ins Buch greifen und den einen oder anderen ordentlich durchschütteln.
Beide Protagonisten samt ihrer inneren Zerrissenheit, ihrer Hartnäckigkeit, dem gewissen Hauch Selbstzerstörung und den schweren Päckchen, die sie mit sich herumtragen, werden glaubwürdig dargestellt, und auch die Nebendarsteller sind weit mehr als nur Pappaufsteller zur Szenenbereicherung. Der unverschwurbelt flüssige, meisterhaft erotische Schreibstil von Vivian Hall lässt einen nur so durch die Geschichte fliegen. Perfektes Lesefutter also für nasskalte Herbsttage, denn es geht abwechslungsreich, heiß und spannend zu und vor allem ist das Vergnügen nicht schon nach hundert Seiten vorbei!
Die Autorin war so nett, ein paar Fragen zur Liebe kann man nicht kaufen-Trilogie zu beantworten und sie hat auch eine Leseprobe für uns mitgebracht.

• Klappentext
Die alleinerziehende Maxine weckt das Interesse des High Society-Schönlings Ashton Hunter, doch sie lässt ihn eiskalt abblitzen. Frustriert versucht er Maxine mit Geld zu ködern. Eine Beleidigung für die bodenständige Schönheit. Trotz finanzieller Schwierigkeiten möchte Maxine ihre Würde niemals aufgeben. Nur wie lange kann sie diesem skrupellosen Verführer widerstehen? Ashton scheint besessen von dem Wunsch, sie zu besitzen – und ihre Gegenwehr weckt seinen Jagdinstinkt erst recht …

• Teil eins ist schon einmal Ende 2017 in einem Verlag erschienen, nicht wahr?
Der erste Teil der Trilogie „Liebe kann man nicht kaufen – Begehren“ kam im Dezember 2017 beim Plaisir d’ Amour Verlag heraus und wurde von mir nach der Rechterückgabe mit anderem Cover neu herausgebracht. Der zweite und der dritte Teil sind nur über mich veröffentlicht worden.

• Wie bist du auf die Idee zu dieser Trilogie gekommen?
So ganz genau weiß ich das gar nicht mehr, um ehrlich zu sein. Ich hatte einfach eine lose Idee im Kopf, habe angefangen zu schreiben und hatte Spaß dabei. Da gab es keinen besonderen Auslöser. Allerdings muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass die Geschichte schon fast acht Jahre alt ist. Ich habe sie damals immer kapitelweise auf einer Online-Plattform veröffentlicht und es hat fast anderthalb Jahre gedauert, bis ich sie beendet habe. In diesem Zeitraum sind mir die Figuren sehr ans Herz gewachsen und mir ist währenddessen klargeworden ist, dass Schreiben zu den Dingen gehört, die mich wirklich ausfüllen. Im Prinzip ist gerade diese Geschichte „schuld“ daran, dass ich den Schritt zur freiberuflichen Autorin gewagt habe.

• Worauf dürfen deine Leser sich freuen?
Auf eine Frau, die sich trotz schwieriger Umstände ihren Stolz bewahrt hat und auf einen Mann, der erst noch lernen muss, dass Liebe etwas ist, das einem freiwillig geschenkt werden muss. Maxine und Ashton haben einen harten Weg vor sich, ehe sie in ihrem gemeinsamen Leben und in ihrer Beziehung ankommen.

• Wer sollte Liebe kann man nicht kaufen unbedingt lesen?
Jeder, der an die Liebe auf den ersten Blick glaubt.

• Erzählst du uns etwas über deinen Lieblingscharakter im Buch?
Das ist Dobson, der Butler. Er agiert mehr im Hintergrund und kommt gar nicht so oft in den Büchern vor, bleibt aber im Gedächtnis. Mit seiner zurückhaltenden Gelassenheit scheint er über den Dingen zu stehen. Ich mag Menschen die nicht viel reden und sich ihre eigenen Gedanken machen. Dobson ist quasi ein Sinnbild für sie. Ruhig, immer da, wenn man ihn braucht und trotz seiner förmlichen Art eine Seele von Mensch.

• Hast du eine kleine Kostprobe für uns?
Diese kleine Passage gehört zu einer der Schlüsselszenen im ersten Buch:

„Meinen Stolz mit Füßen zu treten, nennst du Peanuts?“ Nun reichte es endgültig. „Ich bin nicht käuflich, Ash. Wenn ich mit einem Mann schlafe, dann gebe ich mich ihm mit Leib und Seele hin, und das erreichst du nicht, indem du mir anbietest, mich auszuhalten. Hättest du mir einmal das Gefühl gegeben, dass du etwas für mich empfindest, würdest du kein Nein von mir hören, aber du bist wie Marmor, kälter als Eis. In deinen Armen würde ich erfrieren, weil in deiner Brust kein schlagendes Herz sitzt, sondern ein nutzloser Stein. Ich denke, ich habe Besseres verdient.“ Meine Stimme wurde leiser, verlor jedoch nichts von ihrer Dringlichkeit. „Liebe und Sex gehören für mich zusammen, Ash. Was mich betrifft, kannst du beides nicht kaufen“, flüsterte ich.
Es wurde furchtbar still in der Küche. Ich hörte seine schleppenden Atemzüge und beobachtete das trübe Flackern in seinen Augen, dass seine wahren Empfindungen vor mir und dem Rest der Welt verbarg. Ich entdeckte lediglich erschreckende Leere in ihnen.
„Offenbar habe ich mich in dir getäuscht“, meinte er nach einer gefühlten Ewigkeit, wandte sich ruckartig ab und verließ mit steifen Schritten die Küche. Sekunden später hörte ich, wie die Wohnungstür ins Schloss fiel.
Vorsichtig setzte ich mich auf einen Stuhl und starrte brütend auf die Tischplatte. Heute Abend hatte unsere ungesunde Beziehung, wenn man das so nennen konnte, einen unschönen Höhepunkt erreicht. Zurück blieb nur der vage Eindruck, etwas Wertvolles verloren zu haben, und schon wieder kamen die verhassten Tränen. Mich tröstete nicht einmal der Gedanke, dass er meinetwegen seine eigene Verlobungsfeier verpasst hatte. Davon wurde mein Kummer auch nicht weniger, und ich weigerte mich, auf Kosten einer anderen Frau Freude zu empfinden.
„Manchmal hasse ich mein Leben“, flüsterte ich, ließ den Kopf sinken und vergrub unglücklich das Gesicht zwischen den Armen.

• Und was planst du als nächstes Projekt? Wird die Serie vielleicht sogar fortgesetzt?
Von Liebe kann man nicht kaufen wird es noch eine Art Prequel geben. In dieser Novelle werde ich die Geschichte von Ashtons Eltern erzählen. Einen Erscheinungstermin kann ich allerdings noch nicht nennen.

Aktuell arbeite ich am zweiten Teil der Citylovers. In Miriam & Mark – Wie Streichholz und Benzinkanister knüpfe ich an die Ereignisse aus dem ersten Teil an. Allerdings mit einem neuen Pärchen, da die Geschichte von Lilly und Roman im ersten Teil Mauerblümchen küsst er nicht abgeschlossen wurde. Die beiden tauchen aber im zweiten Teil ebenfalls auf. Es gibt also ein Wiedersehen mit Roman und seinem Mauerblümchen.

Ansonsten stehen im ersten Halbjahr 2019 hauptsächlich die neuen Veröffentlichungen meiner alten Verlagsbücher auf dem Plan. Im zweiten Halbjahr widme ich mich dann ganz der Überarbeitung eines historischen Zweiteilers, der auch schon ein paar Jahre auf meiner Festplatte liegt. Mit über 300.000 Wörtern wird das ein aufwendiges und langwieriges Mammutprojekt, auf das ich mich aber wahnsinnig freue.

• Besteht die Möglichkeit, signierte Bücher von dir zu bekommen?
Sollte jemand ein signiertes Exemplar erwerben wollen, ist das natürlich möglich. Schreibt mir einfach eine E-Mail () oder kontaktiert mich über Facebook (Link siehe unten).