Oh Gott, der Mistkerl ist berühmt!

Diese Zeile stammt aus meinem aktuellen Romanprojekt.
Die Idee zu der Story um Drace spukt seit einem guten Jahr in meinem Kopf herum und nach “Summer Haze”, dem siebten Band der Bullhead MC-Reihe, habe ich sie endlich in Angriff nehmen können. Zusammen mit Penelope, der Protagonistin in “Drace”, bin ich in eine ganz andere Welt gestolpert und ich liebe die Geschichte schon jetzt!
Es geht um Kunst und Leidenschaft, um Mord, eine verzweifelte Flucht und um dunkle Geheimnisse. Um die skurrilsten, verlässlichsten Freunde der Welt. Doch vor allem geht es um bedingungsloses Vertrauen. Um Liebe und um Wagnisse.
Drace ist ein außergewöhnlicher Charakter. Er ist arrogant, sarkastisch, undurchschaubar und nach Meinung der Kunstkritiker ein Jahrhunderttalent. Seine umstrittenen Gemälde, so faszinierend wie abstoßend, haben den jungen Künstler berühmt gemacht.
Bis zu dem Tag, an dem sich Handschellen um seine Gelenke schließen und sein Leben eine brutale Wendung nimmt.

© Guillermo Lorca (Selbstporträt)

Ich hatte schon immer ein Faible für die Kreativen und Unangepassten, die von etwas sehr Mächtigem tief in ihrem Innern angetrieben werden und dafür alle Konventionen über Bord werfen. Für Musiker, Schauspieler, Autoren, Maler, Tätowierer oder einfach nur verrückte Freigeister, die sich in keine Schublade stecken lassen wollen. Visionäre und Träumer. Verlorene. Suchende. Getriebene. Ihnen geht es nicht um Geld und Altersvorsorge, sondern darum, Grenzen zu sprengen.
Drace ist einer von ihnen.

© Guillermo Lorca

Jede Idee zu einer Geschichte wird von Eindrücken geschwängert, von Bildfragmenten, von Klängen und Erinnerungen an besondere Orte oder außergewöhnliche Menschen, sogar von Gerüchen.
Die Inspiration zu Drace war schon lange vor der eigentlichen Idee da. Aus Gründen, die ich mir selbst nicht erklären kann, kenne ich kaum normale Leute, die einer “anständigen” Arbeit nachgehen. Es sind Illustratoren, Maler, Tätowierer darunter, Musiker, Weltenbummler, Schreiber und Street Artists. Manchmal trifft man sie an Orten wie dem Leipziger Black Triangle (das mittlerweile von der Polizei geräumt wurde), oder in ehemaligen Bunkern und Fabrikhallen, wo sie Wunderwelten und Rückzugsorte geschaffen haben.
Wenn ich kann, leiste ich mir ein kleines Kunstwerk von Chet Zar oder den beiden Berliner Künstlern Mateo Dineen & Johan Potma, oder ich beteilige mich an einem Crowdfunding für ein kreatives Projekt. Ich sammle begeistert Bildbände und Kataloge von Künstlern wie Gerhard Richter, Neo Rauch, Michael Whelan und von Guillermo Lorca, der “meinem” Drace schon recht nahe kommt.

i© Guillermo Lorca

Guillermo stammt aus Chile und hat eine Zeitlang in einer Berliner Künstler-Residenz gelebt und gearbeitet, wo ich ihn auch kennengelernt habe. Mittlerweile sind seine verstörend-genialen Bilder, die auf den ersten Blick so harmlos wirken, europaweit bekannt geworden. Manche seiner Werke sind so riesig, dass er eine eigens gezimmerte Plattform benötigt, um an ihnen zu arbeiten. Wenn es um Kunst und Visionen geht, explodiert er förmlich vor Leidenschaft.
“Mein” Drace ist erheblicher unzugänglicher und düsterer als Guillermo – wie Penelope sehr schnell erfahren muss –, aber beide Männer sind Freigeister und können gar nicht anders als zu malen.

© Guillermo Lorca

Zu meinen Studentenzeiten habe ich für mehrere Maler aus unterschiedlichen Kunstrichtungen Modell gestanden. Die Bilder und Skizzen, die sie mir geschenkt haben, halte ich heute noch in Ehren, weil sie mir einen ganz anderen Blick auf mich selbst offenbaren. Ihre unkonventionelle Denkweise hat dafür gesorgt, dass ich vieles hinterfrage und genauer hinschaue. Kunst macht sensibel, wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen.

“Ich will nicht deine hübsche Fassade sehen, sondern das, was du vor der ganzen Welt verbergen möchtest. Ich will deine Geheimnisse.

Drace
© Guillermo Lorca

Derzeit schreibe ich an der Rohfassung der Geschichte um Drace und Penelope, in der sich alles um Vertrauen, Vorurteile und Verrückte dreht, und ich hoffe inständig, dass sie auch dich packen wird. Für mich ist sie schon jetzt eine liebevolle Hommage an alle, die ihren eigenen Weg gehen.

Und für alle, die fragen: “Aber, aber … was ist mit den Bullheads?” Ja, auch mit denen geht es weiter. Und auch mit Demonized. Eines nach dem anderen.

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