PSYCHO-PAT reißt den Leser von Anfang an mit. Die Charaktere und das Setting sind lebendig ausgearbeitet, die in die Tiefe gehende, wendungsreiche Story lässt den Leser ebenso wenig kalt wie die erotischen Szenen, die zwar explizit, aber dennoch niveauvoll sind. Der Schreibstil ist flüssig und gefühlvoll, so dass man direkt in die Geschichte gezogen wird und eine ordentliche Achterbahn der Emotionen erlebt. Auch das Ende ist großartig gelöst. Man merkt dem Roman in jeder Zeile an, dass er nicht mal eben heruntergeschrieben wurde. Die Protagonistin Pat ist so authentisch umgesetzt, dass man als Leser mit ihr leidet, sie abwechselnd durchschütteln oder mit ihr einen draufmachen will. PSYCHO-PAT ist eines jener Bücher, die man auch nach dem Wörtchen Ende nicht einfach zuklappt und vergisst. Es hallt noch lange nach und das Thema selbst beschäftigt den Leser über die Story hinaus.
Genremäßig kann man es zwischen Psychothriller, Erotikthriller und vielleicht Drama einordnen. Absolute Leseempfehlung und ein echtes Highlight! Die Autorin Mari März war so freundlich, etwas über die Hintergründe zu PSYCHO-PAT zu erzählen und uns auch eine Leseprobe dazulassen.
Klappentext
Patrizia Fischer war ein erfolgreiches Model.
Glanz und Gloria.
Aber das ist vorbei.
Endgültig.
Sie will nur noch weg.
Aus einem Leben, das sie hasst.
Schon immer.
In einem Ferienhaus in Dänemark soll sie sich erholen, zu sich selbst finden, Pläne schmieden.
Doch dann trifft sie auf Patrick.
Seine blauen Augen wecken Erinnerungen, die Pats bipolare Welt komplett auf den Kopf stellen …
Patrizia Fischer wollte immer ein ganz normales Mädchen sein. Sie träumt von der großen Liebe, einem gemütlichen Zuhause, einer eigenen Familie, Frieden …
Doch Pat ist nicht normal. Weder damals noch heute. Sie war ein unartiges Kind, ein labiler Teenager, ein nervöser Geist. Ihr Leben besteht aus Superlativen zwischen grellem Blitzlichtgewitter und den düsteren Schatten ihrer Vergangenheit. Immer wieder sucht Pat in den Armen eines Mannes nach Geborgenheit, doch alles, was sie findet, ist Selbsthass, für den es scheinbar keine Ursache gibt. Seit sie denken kann, wird ihr Alltag von Therapien, Medikamenten und zahlreich diagnostizierten Persönlichkeitsstörungen bestimmt. Doch was bedeutet es, emotional instabil, ausgeprägt promiskuitiv oder gar bipolar affektiv zu sein? Wird Pat Frieden finden zwischen Angst und Verdrängung? Ist da jemand, der diese einsame Seele so liebt, wie sie es nicht vermag?
Gibt es Hoffnung für einen Menschen, der vergessen hat, wer er ist?
Warum hast du ausgerechnet diese Geschichte geschrieben?
Ja, warum? PAT ist mir in einer verregneten dänischen Nacht in den Sinn gekommen und hat mich nicht mehr losgelassen. Genauer gesagt war ich im Frühjahr 2018 in jenem Ferienhaus, das im Buch als Kulisse dient. Dort verbrachte ich zwei Wochen im Schreibexil, um ein Kinderbuch fertig zu schreiben. Die einsamen Nächte, in denen draußen der Wind heulte und drinnen der Kamin knackende Geräusche von sich gab, vertrieb ich mir mit Lesen. Und so las ich BPP: BLUE von J.M. Cornerman, die ich kurz zuvor auf der Leipziger Buchmesse kennengelernt hatte. Die Geschichte ihrer Pat berührte, inspirierte mich. Ebenso wie das Buch PSYCHOPATHINNEN von Lydia Benecke. Aus dieser Mischung entstand der Titel PSYCHO-PAT, die Story dann direkt beim Schreiben. Ich wollte Crossover. Wer mich und meine Bücher kennt, der weiß, dass ich mich mit einem Genre nicht zufriedengebe. PSYCHO-PAT ist also quasi mein literarisches Experiment. Die Verknüpfung von Erotik und Thriller – von Glitzer und Finsternis – von Licht und Schatten – von Manie und Depression. BIPOLARITÄT.
Wer sollte diesen Roman unbedingt lesen?
PSYCHO-PAT ist ein Roman für Frauen. Nicht ausschließlich natürlich, denn die Themen Angst, Selbsthass, Verdrängung, Liebe, Hoffnung … sind genderfrei. Insofern darf dieses Buch natürlich jede(r) lesen. Die Geschichte beleuchtet die Schattenseiten der Modewelt, beschreibt die Einsamkeit einer Frau auf der Suche nach Geborgenheit und Liebe, die viele Jahre etwas verdrängt hat, dem sie sich nun stellt. Pat muss sich entscheiden, ob sie ihr Schicksal annimmt oder darin untergeht. Eine Situation, der viele von uns – wenngleich in sehr unterschiedlicher Art – gegenüberstehen oder standen.
Erzählst du uns etwas über den interessantesten Charakter in deinem Roman?
Die Hauptfigur des Romans ist Patrizia Fischer – bei Presse, Funk und Fernsehen als Triz bekannt. Ihr Leben als Model wird bestimmt von Superlativen zwischen grellem Blitzlichtgewitter und den düsteren Schatten ihrer Vergangenheit. Sobald die Scheinwerfer angehen, müssen Hunger, Schmerzen und eben auch ihre Dämonen in den Schatten treten. Das Verdrängen von Problemen gehört zu Pats Geschäft – genau wie GLANZ & GLORIA. In den manischen Phasen ihrer bipolaren Welt fühlt sie sich wie die geilste Schnitte auf Gottes Planeten. Sie giert nach Anerkennung, weil sie sich im Grunde hässlich fühlt. Die Leere in ihrem Innern bekämpft Pat allzu oft mit einem anonymen Fick, bis sie eines Tages in einem New Yorker Hotel in den finsteren Abgrund ihrer Seele fällt. Ihre Karriere als angesagtes Model ist vorbei. Alles, was ihr Leben vermeintlich stabil hielt, alles, was sie sich mühsam erkämpfte, gibt es nicht mehr. Pats Bruder Alex kümmert sich um sie. Er ist ihr Anker – schon immer. Alex bringt sie zu jenem Ferienhaus am Ufer der dänischen Ostsee, wo Pat sich ihren Ängsten, ihrem Selbsthass, ihrer Vergangenheit stellt.
Meine Autorenkollegin Alexandra Mazar beschrieb meine PAT als „Sittengemälde einer verlorenen Seele auf der Suche nach vermeintlicher Normalität. Ich liebe Pat, diese nervige, durchgeknallte, interessante und so weise Person.“ J.M. Cornerman titulierte: „… die Protagonistin – sexy, frech und doch innerlich ein Trümmerfeld. Der Protagonist ein Bild von einem Mann, mit der gewissen Note Geheimnis.“ In der Rezension von Susis Leseecke steht: „Patrizia ist mit solch einer Lebendigkeit gezeichnet, das man sich als Leser total mit ihr verbunden fühlt und nicht nur das, man fühlt regelrecht mit ihr, möchte ihr helfen und stößt dabei an ungeahnte Grenzen.“
Und auch ich liebe natürlich meine PSYCHO-PAT in all ihren Facetten. Beim Schreiben habe ich mit ihr gelitten, mit ihr getanzt, mit ihr geweint. Es war eine Herausforderung, diese Geschichte zu schreiben. So wie es eine Herausforderung ist, sie zu lesen.
Hast du ein paar Zeilen aus dem Buch für uns?
Sehr gern. Hier ist eine meiner Lieblingsszenen …
So laut sie konnte, sang Pat mit. Jede verdammte Zeile.
»My phone is killing me
My E-mail’s killing me
These hours are killing me
My tour is killing me
This flight is killing me
My manager’s killing me
My mother’s killing me …«
Und dann schrie sie den Refrain:
»DON’T FUCKING TELL ME WHAT TO DO.«
Yes! Scheiß auf den Job! Scheiß auf Glanz und Gloria! Scheiß auf Agenten, Designer, Chauffeure, Make-up-Artists.
Keine Partys?
Drauf geschissen!
Keine Liebhaber?
FUCK OFF!
Niemand würde ihr verdammt noch mal sagen, was sie zu tun hatte.
»Don’t fucking tell me what to do!«, flüsterte sie nun. Der Hauch ihres Atems beschlug die Fensterscheibe. Sie malte ein Herz in den milchigen Fleck, der nach und nach verblasste. Mit ihm das Herz.
Dahinter nahm sie nun ein Licht wahr. Es kam vom benachbarten Haus. Dieser attraktive Typ … mit Frau und Kind. Pat kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Da war das typisch blaue Flackern eines Fernsehers. Eine Stehlampe. Zwei Schatten. Ein Mann und eine Frau. Sie umarmten sich. Hielten sich fest.
Liebe.
Robyn sang in ihren Ohren. Pat stellte die Musik wieder lauter und übersetzte in Gedanken die Zeilen des nächsten Songs, der ebenfalls zu ihr passte wie der Teufel in die Hölle:
Ich bin dein, du bist mein.
Zwei Satelliten.
Nicht allein.
Nein, wir sind nicht allein.
Scheiße!
Und ich war nie clever in der Liebe.
Ich lasse die Schlechten rein und die Guten draußen.
Aber ich werde dich lieben, als wäre ich noch nie verletzt worden.
Ich werde dich lieben, als wäre ich unzerstörbar.
Indestructible. Unzerstörbar.
Scheiße!
Pat riss sich die Kopfhörer aus den Ohren.
Wie gern würde sie lieben, als wäre sie noch nie verletzt worden. Wie gern würde sie überhaupt lieben.
Liebe!
Sie war noch nie verliebt gewesen. So richtig. Seit sie mit fünfzehn ihr Elternhaus verließ, hatte sie exzessiv gearbeitet, wurde belächelt, später bewundert. Ja, sie hatte Männer gehabt. Jede Menge Männer!
Sie hatte es krachen lassen. Davon verstand sie etwas. Glanz und Gloria.
Aber Liebe?
Sie wandte ihren Blick ab von dem Paar im flackernden Licht des Fernsehers. Die beiden unterhielten sich jetzt. Er strich ihr zärtlich über den Kopf.
Pat schloss die Augen und versuchte sich vorzustellen, ein Mann würde ihr so übers Haar streicheln. Ihre Hand, auf der die Schnitte der Spiegelscherben verheilt waren, tastete nach ihrem Gesicht. Sie fühlte sich warm an.
Ihre Finger glitten weiter. Über ihren Hals, hinunter zwischen die Wölbung ihrer Brüste. Es fühlte sich feucht an. Feucht vom Schweiß des Tanzens. Sie zog das Sweatshirt aus. Dann ihr Hemdchen, den BH. Das Feuer im Kamin brannte noch. Sie spürte die Wärme in ihrem Rücken und doch richteten sich ihre Brustwarzen auf. Sie nahm ihre Brüste in beide Hände, massierte sie. Nahm ihre Knospen zwischen Daumen und Zeigefinger.
Ihre linke Hand wanderte weiter, während die rechte ihre Brust liebkoste. Pat starrte auf das Paar im Haus gegenüber, als sie ihre Jeans öffnete. Ihre Finger glitten unter den Stoff ihres Slips, erreichten die Rundung ihrer Mitte, durchstießen sie.
Als sie in der Feuchte ihren Lustpunkt stimulierte, begann sie zu stöhnen. Ihre Bewegungen wurden schneller. Gieriger. Sie zog die Jeans aus, befreite sich von Slip und Socken und stand nun nackt vor dem Fenster. Im Schein des Mondes wirkte ihre Haut fast weiß, ihr schmaler Körper wie der einer Elfe. Doch sie war keine Elfe, kein Fabelwesen, sondern eine Frau. Eine Frau mit Bedürfnissen.
Ihre Hände fanden erneut die richtigen Stellen. Pat setzte sich auf den Esstisch, stellte ihren linken Fuß auf einen Stuhl, dann den rechten. Sie spreizte die Schenkel, reckte ihren Unterleib zum Fenster, zu diesem Paar, das sich hundert Meter weiter nun wieder umarmte.
Sie riss sich von dem Anblick los, lehnte den Kopf zurück und versenkte zwei Finger in ihrer Scham. Und wieder wurden ihre Bewegungen schneller. Routiniert glitten sie über ihren Kitzler, massierten diese kleine Perle der Begierde, stießen zwischen samtene Lippen, hinein in das Herz der Lust.
Ihr Stöhnen wurde hemmungslos. Es war Pat egal, dass sie direkt vor dem riesigen Panoramafenster onanierte. Ihr Körper war längst kein Geheimnis mehr. Weder für sie noch für die vielen Männer, die sie im Laufe der vergangenen Jahre befriedigt hatten.
Die Erinnerungen an starke Hände, die ihren Körper zum Gipfel der Lust hoben, stimulierten sie zusätzlich. Ihre Finger reichten jetzt nicht mehr. Keuchend setzte sie sich auf, rutschte vom Tisch und lief durch das dunkle Wohnzimmer Richtung Bad.
Sie sah nicht, wie der Mann im Nachbarhaus nun allein am Fenster stand. Sie achtete auch nicht auf das schwarze Haar im Waschbecken, während sie in ihrem Beautycase nach dem Dildo suchte.
Ohne in den Spiegel zu sehen, verließ sie das Bad, lief weiter ins Schlafzimmer, ließ sich dort auf das frischbezogene Bett fallen und stöhnte, als der Latexstab in sie eintauchte. Pat vergaß die Welt um sich herum, gab sich den heißen Wellen hin, als der Orgasmus in ihr brandete.
Stöhnend rollte sie sich auf die Seite, spürte dem Gefühl der Befriedigung nach, fühlte den Schwanz, der noch immer tief in ihr steckte.
Er war nicht echt.
Natürlich nicht!
War je ein Schwanz echt gewesen?
So echt und wahrhaftig wie die Liebe?
Müde zog Pat das dicke Federbett über ihren Körper, der jetzt zitterte. Nicht zum ersten Mal sehnte sie sich in einem solchen Moment nach Zärtlichkeit, starken Armen, die sie hielten, während sie sich in den Schlaf weinte.
Was ist dein nächstes Schreibprojekt?
Oh, da gibt es einige. Meinen Sommerurlaub verbrachte ich mit meinen Männern in Westeuropa. Wir reisten mit dem Wohnmobil bis nach Irland, wo wir zehn Tage in einem Locaboat über den Shannon River schipperten. In dieser Zeit schrieb ich quasi vor Ort an #2MondZauber – VERSUCHUNG. Ich war genau dort, wo die Protagonistin meiner Fantasy-Reihe die Geheimnisse und Vorzüge der magischen Welt entdeckt. Ein wahrer Luxus für mich als Autorin, und zwar in vielerlei Hinsicht. Das Genre bietet mir eine ungeheure Freiheit. Meine Lyra darf Jungs vermöbeln, jede Menge Alkohol trinken, exzessiven Sex haben … sich der Versuchung hingeben. Wenn ich es zwischen Job, Haushalt und Familie schaffe, möchte ich #2MondZauber gern noch im Herbst 2018 veröffentlichen, um mich dann voll und ganz dem zweiten Teil meiner Rache-Trilogie „SUMM SUMM … warum warst du stumm?“ zu widmen. Im Oktober vergrabe ich mich hierzu erneut in Dänemark, damit die Fans von Lisbeth, Katti & Co. nicht länger warten müssen. Anfang 2019 will ich ein Buch zu Ende schreiben, das ich bereits vor mehreren Jahren begonnen habe. Damals erkrankte eine gute Freundin an Darmkrebs und ich begann, einen Briefroman zu schreiben, in dem ich mich mit dem Thema Verlust auseinandersetze. Als meine Freundin starb, packte ich den Entwurf in die unterste Schublade. Jetzt ist die Zeit reif für „DIARY OF LOST – Tagebuch einer Übriggebliebenen“. Und dann ist da noch „Miss!Verständnis“. In PSYCHO-PAT findet ihr meine bereits veröffentlichte Kurzgeschichte dazu. Die Protagonistin ist eine durchgeknallte Ratgeber-Autorin, die in der Psychiatrie so einiges erlebt. Wie gesagt, da ist so einiges in der MARI-MÄRZ-Pipeline.
Besteht die Möglichkeit, ein signiertes Exemplar zu bekommen? Wenn ja, wie?
Selbstverständlich. Ich liebe den direkten Kontakt zu meinen Lesern. Wer ein Exemplar meiner PSYCHO-PAT oder auch von „KLIPP KLAPP … und du bist tot!“ mit persönlicher Widmung erwerben möchte, schreibt mir eine E-Mail oder kontaktiert mich via Facebook. Wer Lust auf ein personalisiertes PP-Profilbild hat, der kann sich ebenfalls gern bei mir melden.
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Psycho-Pat (Die Vergangenheit ist noch nicht fertig mit dir)
von Mari März
erschienen bei Amazon
ebook: 2,99€ (oder kostenlos über Kindle Unlimited)
Taschenbuch (338 Seiten): 12,95€
Mehr über die Autorin und ihre Bücher erfahrt ihr auf ihrer Amazon-Seite, ihrer Homepage, auf Facebook und Instagram.
www.mari-märz.de