ODE AN DIE NACHT ist fertiggestellt; ich warte jetzt auf die Proofs für die Druckausgabe. Das eBook ist bereits bei amazon erhältlich.
Sein Werk aus der Hand zu geben, ist, als würde man einen guten Freund am Bahnsteig verabschieden, ohne zu wissen, ob er je wieder zurückkehrt. Über lange Zeit haben mich die Charaktere und ihre Story begleitet; für mich waren sie längst keine fiktiven Gestalten mehr und immer irgendwie um mich herum.
Jetzt bin ich leer im Kopf, reichlich wehmütig und habe Rückenschmerzen von den Schreibexzessen, die manchmal von vier Uhr morgens bis spät in die Nacht reichten. Ich brauche unbedingt eine Mütze voll Schlaf und ordentlich Sport. Und mein Tagesrhythmus sollte sich langsam wieder normalisieren; morgens um vier hellwach zu sein und nicht zu wissen, was man jetzt eigentlich tun soll, ist echt blöd …
Während des Schreibens an diesem – meinem mittlerweile dritten – Buch hatte ich immer wieder das Gefühl, nicht zu fabulieren, sondern nur ein Medium zu sein. Die Charaktere haben sich mitunter meinem tollen Konzept verweigert, einfach, weil das, was ich für sie vorgesehen habe, nicht zu ihrem Wesen passte.
Die Geschichte hat sich beinahe von selbst geschrieben, ich kam mit dem Tippen nicht hinterher und fühlte mich zeitweise wie von Dämonen getrieben 🙂
Beim Überarbeiten habe ich viele Passagen entdeckt, an die ich mich gar nicht bewusst erinnern konnte; Dialoge und Redewendungen, die mir im realen Leben nie eingefallen wären, Details und Verhaltensweisen, die so logisch und richtig waren, dass sie gar von fiktiven Figuren stammen konnten.
Das war schon etwas gruselig – als hätte man die Membran zu einer anderen Dimension durchstochen und etwas ins Diesseits strömen lassen, das ein Eigenleben entwickelt hat.
Ich liebe ODE AN DIE NACHT und fühlte mich beim zigfachen Überarbeiten eher wie ein Leser, der das Buch zum ersten Mal in die Hand nimmt, nicht wie die Autorin.
Hoffentlich gefällt es euch ebensogut wie mir.
Ich freue mich über euer Feedback!
ODE AN DIE NACHT ist hier erhältlich!