Der Fluch der Serie

Der Fluch der Serie

Früher, als ich noch sehr jung war (also quasi gestern), habe ich John Sinclair-Romane verschlungen. Ihr wisst schon: der Geisterjäger mit der gnostischen Gemme. (Ich habe erst Jahre später herausgefunden, was eine gnostische Gemme ist. Damals (also gestern) hatten wir ja nix – kein Smartphone, kein iPad und das Internet wurde pünktlich um 18:00 Uhr abgeschaltet).
Jede Woche kam ein neues Geisterjäger-Heftchen heraus, für das ich treu mein Taschengeld opferte. Nach ein paar Jahren dämmerte mir, dass der Geisterjäger noch bis zum Sankt Nimmerleins-Tag glutäugige Dämonen, Ghoule, Vampir-Schönheiten und anderes Gesocks aus der Unterwelt jagen würde. Er würde den Rest seines Lebens die gleiche Lederjacke tragen, das gleiche Auto fahren und immer noch auf die gleichen verführerischen Sukkubi hereinfallen, bevor er im letzten Augenblick „Moment mal, hier stimmt doch was nicht“ sagen würde.
Ich fing an, mich zu langweilen. Also begann ich, mit George Orwell, Isaac Asimov, dem Bannsänger-Zyklus von Alan Dean Foster und den drei Fragezeichen fremdzugehen.
Die drei Fragezeichen fand ich nach wenigen Bänden auch doof, weil das einzige weibliche Wesen, das mitspielen durfte, Justus‘ Tante Mathilda war und die wiederum war nur zum Kuchenbacken gut. Kinderbuchserien mit Mädchen drehten sich damals größtenteils um Ponys, Pferde, Ponys, noch mehr Ponys und Intrigen im Internat. Also habe ich halt Erledigt in Paris und London von George Orwell gelesen. Eat this, Enid Blyton.
Von den drei Fragezeichen sind in Deutschland 201 Bücher nebst diversen Sonderpublikationen erschienen und ich wette, es gibt Leute, die sie ALLE gelesen haben. (Unnützes Wissen am Rande: Justus Jonas heißt im amerikanischen Original Jupiter Jones.)
Die längste fortlaufende Buchserie der Welt (sofern man den Begriff „Buch“ etwas weiter dehnt) ist übrigens die SciFi-Serie Perry Rhodan (der Mann, der noch vor Neil Armstrong auf dem Mond war). Seit über 57 Jahren sorgt sie wöchentlich für Lesenachschub – ohne einen einzigen Ausfall. Von den Machern war das so nicht geplant gewesen, aber bekanntlich lacht das Universum über unsere Pläne. Und auch hier möchte ich wetten, dass jemand da draußen ist, der seit 57 Jahren jede Woche die Fortsetzung liest und genau weiß, welcher Satz in welchem Band geschrieben steht.

Koffeintabletten für die Kunst

© Holly Stratton/unsplash

Worauf ich hinaus will: Eine Serie wird für den Leser schnell zu einem zweiten Zuhause (Für Seriengucker gilt das sowieso, sonst wäre Netflix längst pleite). Mit jeder Folge kehrt man in eine vertraute, fast schon familiäre Umgebung zurück. Man muss sich nicht an neue Charaktere samt ihrer Marotten gewöhnen, sondern vertieft das Wissen über die alten Freunde und lernt Nebenfiguren besser kennen, bis sie zu neuen Hauptfiguren werden.
Serien bieten Sicherheit vor der harschen Realität da draußen. Sie werden nicht unbedingt geplant (siehe Perry Rhodan). Manchmal will man nur eine Trilogie schreiben und endet unversehens in einer Drölfzilogie. Manchmal denkt man an epische Bücherregalreihen und landet nach Band eins auf dem harten Boden der Tatsachen. Manchmal will man bloß einen einzigen Roman schreiben und …
Wenn du zufällig Autor bist und eine Geschichte über, sagen wir, die dramatische Liebe zwischen dem heißen Ex-Bodyguard William und der rebellischen Präsidententochter Amber veröffentlicht hast, wirst du früher oder später folgende Nachricht von deinen Lesern bekommen: „Wie geht es denn nun weiter mit William und Amber? Wird Will jetzt Geschäftsführer eines elitären BDSM-Clubs oder Profi-Rennfahrer? Amber soll bitte Kinder kriegen, die William auf seinen Knien schaukeln kann! Und Damien, der sexy Secret Service-Mann, hat auch eine eigene Geschichte verdient.“
An dieser Stelle musst du ganz, ganz, gaaanz vorsichtig über deine nächsten Projekte nachdenken, denn ehe du es dich versiehst, steckst du plötzlich mitten im Serien-Strudel, aus dem du so schnell nicht wieder rauskommst. Deine Gedanken kreisen ununterbrochen darum, ob du die Fortsetzungen schneller schreiben kannst, wenn du deine Ernährung komplett auf Koffeintabletten umstellst, deine Familie verleugnest und deine Schreibklause von außen vernageln lässt (ein breiter Schlitz bleibt frei, damit dein Männe täglich eine Pizza hindurchschieben kann).
George R.R. Martin hat unzählige Morddrohungen bekommen, weil die 11. Fortsetzung zu Das Lied von Eis und Feuer seit Jahren auf sich warten lässt. A Winds of Winter wurde nach langem Druck seitens der Leserschaft vage für 2019 angekündigt.
Man darf annehmen, dass Herr Martin mit seinen 71 Jahren eine gewisse Serienmüdigkeit verspürt. Immerhin hat er seine erste Geschichte 1970 veröffentlicht, seitdem mehrere Serien (Wild Cards, Thousand Worlds) herausgebracht und nebenher auch noch Serien-Drehbücher für Twilight Zone und Die Schöne und das Biest geschrieben. Wahrscheinlich rennt der arme Mann schreiend weg, wenn man in seiner Gegenwart das Wort Serie ausspricht.
In Das Lied von Eis und Feuer beschreibt er die Schicksale von 110 Charakteren (plus Trilliarden von Nebenfiguren)*. Da kann man schon mal den Überblick verlieren. War Eddard Stark jetzt tot oder stand er bloß unter der Dusche und hat alles geträumt? Verdammt, das war bei Dallas! Hab ich eigentlich auch an Dallas mitgeschrieben? Solche und ähnliche Gedanken halten Herrn Martin eventuell von einer zeitnahen Fortsetzung ab.

Happy End mit Gerödel

© Mustapha Muhammed/unsplash

Mancher Autor könnte in einer Serie eine Art Goldesel sehen, der nur minimale Pflege braucht. Das erkennt man daran, dass alle paar Wochen „Bücher“ vom Umfang eines Cora-Romans auf den Markt geworfen werden und die Story einem auffallend überraschungsfreien Muster folgt: Kurze Einführung von William, dem hotten Ex-Bodyguard mit der geheimnisvollen Vergangenheit, gefolgt von einem ultrakurzen Hinweis, wie rebellisch Amber doch ist, dann geht es ab in die Kiste. Rödel-Rödel. Kurzes Drama, weil Papa den Secret Service-Mann Damien auf William hetzt, dann Happy End mit Gerödel.
Im Folgeband besteht das Drama darin, dass Amber von bösen Entführern entführt und von William gerettet wird. Anschließend ab in die Kiste. Rödel-Rödel.
Viele Leser mögen kurzweilige „Direkt zur Sache“-Romane, die sich hervorragend in der U-Bahn lesen lassen. Ich mit meiner John Sinclair-Vergangenheit werde das bestimmt nicht kritisieren.
Es sei aber der Hinweis erlaubt, dass George R.R. Martin, der Serienfuchs, dank seiner Schreibkunst mittlerweile 21 renommierte Trophäen sein Eigen nennt und vom Times Magazine sogar zu den 100 einflussreichsten Menschen gezählt wurde. Das schaffst du als Autor garantiert nicht, indem du deine eigene Arbeit nicht mit der nötigen Hingabe betreibst, sondern alle zwei Wochen des Geldes wegen eine 120-Seiten-Fortsetzung hinschluderst: Zwei Personen, Rödeln in der Kiste, Drama, noch mehr Rödeln, Happy End.
Die Charaktere solcher Buchreihen bleiben naturgemäß blass, schablonenhaft und ihr Handeln ist nicht nachvollziehbar, weil man ihre Eigenheiten nie richtig kennenlernen durfte.
Dabei liegt der große Vorteil einer Buchserie doch darin, dass man den Figuren ausreichend Raum zur Entfaltung geben kann. Wir können verfolgen, wie Ex-Bodyguard William versucht, ein braves Otto-Normal-Leben als verruchter Sexclubinhaber zu führen und wissen genau, dass er scheitern wird. Wir Leser kennen unseren Willy samt seiner Marotten und Schwächen nämlich längst in- und auswendig, und wir ahnen, dass er etwas verbirgt. Es wurde oft genug subtil angedeutet und seit Band zwei fiebern wir der Auflösung entgegen.
In guten Serien durchlaufen Charaktere eine glaubhafte, befriedigende und dennoch aufregende Entwicklung, so wie im realen Leben (nur mit etwas mehr Drama und Rödeln).
Das bedeutet aber nicht, dass aus jedem Roman zwingend eine Serie gemacht werden muss. Gute (Einzel-)Bücher haben eine nicht zu unterschätzende Nachwirkung: Sie regen die eigene Fantasie an. Man wird gezwungen, über das Buch hinaus zu denken, wenn man unbedingt wissen will, was noch passieren könnte, und lernt dabei auch sich selbst und seine Erwartungen ans Leben besser kennen. Vielleicht macht man auch nähere Bekanntschaft mit dem Begriff Frustrationstoleranz. So ging es mir mit dem SEHR empfehlenswerten Buch Was geschah mit Femke Star? von Kerstin Ruhkieck** (Absolut kein Wohlfühlbuch mit Kuschelende, aber eine Fortsetzung hätte alles verdorben und der Roman würde längst nicht mehr in mir nachhallen).
Hätte George Orwell seinen Roman 1984 heute geschrieben, dann hätte ihn sein Verlag vielleicht zu einer Serie verpflichtet: 1985, 1986, 1987 … Ob das gut oder schlecht wäre, wage ich nicht zu beurteilen. Fakt ist jedoch, dass eine Geschichte in Vergessenheit gerät, sobald alle Fragen geklärt sind oder die Antworten den Leser nicht mehr interessieren.

© mindscanner/123rf

Wenn du nicht aufpasst, gerätst du mit deiner Serie unter Veröffentlichungsdruck und pulverisierst mit dem nächsten Band unbeabsichtigt die Erwartungen deiner Leser so heftig, dass du anschließend unter einer Lawine aus Ein-Sterne-Rezensionen in die Knie gehst und künftig unter falschem Namen Alpakas züchten musst (meine Nachbarn haben drei Alpakas. Sie brummen, wenn sie gute Laune haben. Also, die Alpakas, nicht die Nachbarn. Das nur am Rande). Vielleicht wolltest du ja nur etwas Leben in die perfekt-gähnend-langweilige Beziehung von Amber und William bringen, die schon acht Bände andauert, Also lässt du Amber mit dem sexy Secret Service-Mann Damien techtelmechteln, vom dem deine Leser unbedingt mehr erfahren wollten. Dummerweise entpuppt Damien sich als transgender und ist Williams lang verschollene Schwester.
Wundere dich nicht, wenn deine Leser kleine Püppchen basteln, die dir verdächtig ähnlich sehen, und diese in Youtube-Videos mit Benzin übergießen, weil du im Serienrausch eine glückliche Beziehung zerstört hast. Sie werden Amber zur Schlampe des Jahres küren und niemand wird ihr ein Happy End mit William gönnen. Zack – deine Serie stirbt einen frühen Tod. Falls du mit einer Urkunde rechnest, weil du das Transgender-Thema so innovativ in deine Story verwoben hast, vergiss es. Schreib lieber einen Roman über William, der glaubt, keiner Frau mehr vertrauen zu können und sich in eine Waldhütte zurückzieht, bis eines Tages …

Das Elend mit dem ersten Band

Wenn du von Anfang an eine Serie zu schreiben planst, dann bedenke dies: Viele, erschütternd viele Leser werden deinen ersten Band erst dann kaufen, wenn alle anderen Bände auch erschienen sind. Das ist das George R.R. Martin-Syndrom.
Das Dilemma liegt auf der Hand. Kein Indie-Autor, der vom Schreiben lebt, kann sich fünf, sechs, zwanzig Jahre hinsetzen und eine epische Serie runterschreiben. Wer das dennoch tut, jobbt nachts vielleicht als Cam-Girl oder verhökert seine Nieren auf dem Schwarzmarkt, um die Miete zu bezahlen.
Nach drölfzig einsamen Jahren kommt der Indie-Serien-Autor dann aus seiner Schreiber-Höhle gekrochen, bleich und mit einem veritablen Vogelnest auf dem Kopf. Er veröffentlicht stolz seine fertige zehnbändige Serie – und Band eins floppt grandios. Niemand will Numero zwei kaufen, geschweige denn den Rest.
Darum testen viele Autoren lieber erst mal mit einem Pilotband, ob sich genügend Interessierte für eine Fortsetzung finden. Wenn die Leser sich aber zurücklehnen und erst auf die Fortsetzungen warten, bevor sie den ersten Band kaufen (es könnte ja durchaus möglich sein, dass du von einem LKW überfahren wirst, bevor du Band vier veröffentlichen kannst), beißt sich die Maus in den Schwanz.
Die Lösung ist simpel: Verrate niemandem, dass du eine Serie zu schreiben beabsichtigst (dann solltest du allerdings auch auf einen Cliffhanger verzichten).

© Georgii Dolgykh/123rf

Auch Joanne K. Rowling hatte, nachdem sie 1990 auf die Idee zu einer siebenbändigen Serie um einen Zauberlehrling kam, zunächst nur Teil eins von Harry Potter fertiggestellt (wofür sie aufgrund ihrer Lebensumstände satte fünf Jahre brauchte) und ihn wie saures Bier angeboten, bevor er 1996 endlich von einem Verlag veröffentlicht wurde.
Hätte man zu ihr gesagt: „Och nö, lass mal. Wir warten lieber ab, bis du auch die anderen sechs Bücher runtergeschrubbt hast“, dürften wir wahrscheinlich heute noch warten.
Der zweite Teil von Harry Potter erschien im Original drei Jahre nach dem ersten (eine solche Zeitspanne bedeutet für einen Serien-Indie-Autor das Aus). Zwischendurch riet der Literaturagent der Frau Rowling, sie möge sich besser einen „richtigen“ Job suchen, da es fraglich wäre, ob sie von den Einnahmen der beiden ersten Bände würde leben können. Also belegte sie nebenher Kurse, um als Lehrerin arbeiten zu können.
Serien sind Risiken – für Autor und Leser gleichermaßen.

 Die Armee der Tausend Söhne, mein Debütroman, sollte ursprünglich auch mal eine vierbändige Serie werden. Ja, ich war jung und naiv und dachte, die Welt hätte nur auf mich gewartet. Nun staube ich jeden Tag die Türme aus eingelagerten Tausend Söhne-Büchern ab, die ich damals voller Euphorie habe drucken lassen (hat mich nur eine Niere gekostet). Wenn Kids zu Besuch sind, benutzen sie die Bücher als Wurfgeschosse für ihr selbstkonstruiertes Katapult. Die Tausend Söhne haben eine überraschend stabile Fluglage.
Um im Fantasy-Genre überhaupt bemerkt zu werden, muss man mächtig strampeln. Die Tausend Söhne liefen die ersten beiden Jahre nach Veröffentlichung so großartig, haha, dass ich vor lauter Verzweiflung anfing, die Bücher zu verschenken. „Oh, düstere Fantasy, wie nett“, sagten die Leute höflich. „Ich persönlich mag ja lieber Bücher mit Herzen auf dem Cover. Gibt’s das wenigstens als Hörbuch?“
Erst, nachdem ich als Autorin bekannter geworden war, wurde der Titel öfters gekauft. Anschließend bekam ich enttäuschte Rückmeldungen, weil der Roman ja gar keine Rocker enthielt und überhaupt viel zu urbanfantasy war. Die Tausend Söhne haben ihre Fans, aber leider nicht annähernd genug, dass mir die Antwort auf die Frage schwer fiele: Schreibe ich als Nächstes einen Bullhead-Roman oder die Fortsetzung zu den Tausend Söhnen?

Was soll das denn jetzt?

Wenn du eine Serie veröffentlichen willst, dies aber noch nie getan hast, dann vermeide tunlichst Folgendes:
– Einen fiesen Cliffhanger in Band eins und anschließend widmest du dich erst mal deinem 10-jährigen Gehirnchirurgiestudium. Eine zweibändige Serie lässt sich durchaus am Stück fertig schreiben. Hab’s ausprobiert. Geht.
– Einen fiesen Cliffhanger in Band eins, wenn du erst einmal nur testen willst, ob generell Interesse für eine Serie besteht, und du noch gar keinen Plot für Band zwo, drei und vier hast. Band eins sollte in dem Fall tunlichst in sich geschlossen sein.
– Einen fiesen Cliffhanger in welchem Band auch immer, weil garantiert geargwöhnt wird, dass du bloß Kohle machen und den Leser zum Kauf des nächsten Bandes zwingen willst (Bei 120-Seiten-Broschüren, die du als Buch titulierst, hast du es übrigens zu Recht verdient, mit einer Tüte über dem Kopf in der Ecke zu stehen.)

© Journey Man/unsplash

Aus Lucky Bastard sollte ursprünglich keine Reihe werden. Ich hatte bloß Bock auf eine Story aus dem hiesigen Bikermilieu.
Jetzt muss ich mich fast schon entschuldigen, wenn ich mal was anderes schreibe als einen Rockerroman. Ich tu’s natürlich trotzdem – also, was anderes schreiben. Oder einen Rockerroman schreiben, der ein bisschen aus der Rolle fällt, so wie Summer Haze. Entschuldigen muss ich mich dafür nicht, weil ich ja kein angestellter Lohnschreiber bin, sondern ein Mensch mit erschreckend viel Fantasie und einem eigenem Kopf. Ich stehe drauf, Geschichten zu schreiben, die die Leser zu folgendem Statement verlocken könnten: „Was soll das denn jetzt?“ Wenn sie dann doch glücklich sind, bin ich umso glücklicher. Und ja, ich liebe die Bullheads. Darum bekommt jede Fortsetzung die Zeit, die sie benötigt.

In einer Serie sind dem Autor klare Regeln und Grenzen vorgegeben, Experimente unerwünscht. Dies ist Fluch und Segen zugleich. Einerseits weiß man, was man zu schreiben hat, andererseits weiß man, was man zu schreiben hat.
Es ist eine unterschätzte Kunst, die Grenzen einer Buchreihe auszudehnen und die Leser positiv zu überraschen. Andernfalls wird der Kauf von Band 13 für deine Leser dann in etwa so spannend sein wie das Öffnen einer Packung Toastbrot (es sei denn, der Autor heißt George R.R. Martin. Der würde unseren beliebten Ex-Bodyguard William kurzerhand von seiner Schwester Damien erdolchen lassen, einfach so aus Spaß).
Nicht jeder Autor wird daher aus seinem Roman gleich eine Serie machen wollen, sondern seine schöpferische Kraft darauf verwenden, diese einzige Geschichte so perfekt wie möglich zu erzählen. Und nicht jeder Leser ist scharf darauf, sich über zwanzig Bände in dem ewig gleichen Leseumfeld zu bewegen, sondern hat großes Vergnügen daran, sich mit dem Öffnen eines neuen Buches auf ein unbekanntes Abenteuer einzulassen.

*Hier eine Übersicht der Charaktere aus Das Lied von Eis und Feuer (Wikipedia-Link).

**Amazon-Link zum Buch Was geschah mit Femke Star?

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17 Comments
  • Andrea
    Antworten

    Liebe Cat,
    ich liebe einfach deinen Schreibstil. Alleine deswegen würde ich schon jedes Buch kaufen, was du schreibst. Bisher hast du mich noch nie enttäuscht. Klar,“ Die Armee der Tausend Söhne“ hat seine Längen, dass habe ich Dir aber schon mal geschrieben. Aber es ist auch ein gutes Buch.
    Ich habe früher auch John Sinclair verschlungen. Oben auf dem Dachboden muß eigentlich noch eine Kiste mit den Romanen stehen. 🙂 Aber ich habe auch alle Karl May gelesen. Aber auch viele andere Autoren, Alan Dean Foster gehört übrigens auch dazu. Er ist schon eine coole Socke und ein unglaublich netter Typ. Ich lese die unterschiedlichsten Themenbereiche. Das habe ich schon immer getan. Man muß sich ja nicht auf eins versteifen. 😉
    Das es nun mehrere Bände zu den Rockern gibt, finde ich eher gut. Sie sind alle spannend, unterhaltsam und ich lese sie zumeist in einem Rutsch durch. das schaffen nicht viele Autoren, mich so zu fesseln. Ich bedaure bei dir immer, wenn ich dem Ende immer näher komme. Aber ich kann auch verstehen, wenn Du mal wieder was anderes schreiben möchtest. 😉 So ne Fortsetzung von Demonized wäre auch wieder schön zu lesen. 😉
    Du machst Dir bei allen deinen Bücher viel Arbeit. Du schreibst sie nicht nur einfach, sondern betreibst auch rund ums Thema eine große Recherche Arbeit.
    Ich möchte Dir einfach mal Danke sagen für all die schönen Bücher, die Du geschrieben hast und es dürfen meinetwegen auch daraus Serien werden. 😉 Ich werde weiterhin alle kaufen und auch weiter empfehlen. 🙂

    23. Februar 2019 at 18:14
    • Catalina
      Antworten

      Die Tausend Söhne waren mein Debüt. Es hätte an ein göttliches Wunder gegrenzt, wenn es auf Anhieb der perfekte Roman geworden wäre. Nach einem oder zwei Jahren erkennt man, was man hätte besser machen können.
      Früher wurde den Autoren immer geraten, das Manuskript nach Fertigstellung erst mal für seeehr lange Zeit in die Schublade zu legen, damit es reifen kann. Heute ist der Buchmarkt gerade im Bereich der Serien sehr schnell geworden, da bleibt nicht mehr viel Zeit fürs Reifen.

      23. Februar 2019 at 20:54
  • Melitta Oltmanns
    Antworten

    Ich liebe die Bullheads und habe mich bisher noch keine Sekunde gelangweilt. Andrerseits freue ich mich aber auch über alle Bücher aus deiner Schreibklause, die sich mit ganz anderen Themen befassen. Die Abwechslung erzeugt die Spannung und ich bin jedesmal voller Erwartung, was dein fantasievolles Gehirn sich jetzt wieder ausgedacht hat. Mach bitte einfach so weiter, ich liebe deine Geschichten!!!

    23. Februar 2019 at 18:18
    • Catalina
      Antworten

      Ohne Abwechslung und vibrierende Ungewissheit (auch in Büchern) wäre das Leben ziemlich eintönig, gell? Ich hoffe, ich kann dich auch weiterhin überraschen und würde mich freuen, wenn du mir als Testleserin erhalten bleibst.

      24. Februar 2019 at 17:13
  • Susanne
    Antworten

    Ja Serien sind ein Thema für sich… Ich habe bei manchen Trauer getragen als sie zu Ende waren und manche irgendwann mittendrin abgebrochen und mich über das investierte Geld und die Zeit geärgert.
    Ich hüpfe gerne wild zwischen den Genres rum und lasse mich gerne auf neues ein. Ich oute mich auch jederzeit als glühender Tausend Söhne Fan Liebe Grüße und weiter so

    23. Februar 2019 at 19:30
    • Catalina
      Antworten

      Hach, ich würde die Tausend Söhne furchtbar gerne weiterschreiben! Vermutlich wird es mein Hobbyprojekt werden.
      Bei Serien muss ich zugeben, dass ich als Leser einfach zu wenig Durchhaltevermögen besitze. Die einzigen Buchreihen, die ich komplett geschafft habe, waren Terry Pratchetts großartige „Scheibenwelt“-Reihe, Tad Williams‘ Saga um den Drachenbeinthron (die George R.R. Martin inspiriert hat), die „Lehmann“-Trilogie von Sven Regener und die „Fesseln der Finsternis“-Dark Romance-Serie von C.J. Roberts.
      Derzeit lese ich Teil 3 der „Beautiful Liars“ von Katharine McGee. Keine Ahnung, ob es noch einen vierten Teil gibt, aber ich mag diese recht ungewöhnliche Reihe sehr (Ja, Genre-Hüpfer, so wie du).

      Manche Geschichten brauchen und verdienen ihren Raum, bei anderen merkt man schnell, dass da etwas künstlich in mehrere kleine Häppchen gestückelt wurde. In letzterem Fall versickert dann auch ratzfatz mein Interesse. Aber Bücher sind nun mal ein Wagnis, das so oder so ausgehen kann, da fischt man halt auch mal eine Graupe aus dem Teich. Ich ärgere mich hauptsächlich darüber, dass jemand versucht, Leser für dumm zu verkaufen. Denn das sind sie eindeutig nicht.

      24. Februar 2019 at 17:10
  • Claudia
    Antworten

    Also ich hab mit Armee der 1000 Söhne angefangen und mit Demonized weiter gelesen und gefiebert. Ich liebe alle Deine Bücher und Geschichten. ich bin mit Summer Haze noch nicht ganz durch, aber ich weiss, dass ich morgen meinen Sonntag damit anfangen und beenden werde.
    Vielen Dank für die Zeit die ich mit „Dir“ verbringen darf.

    23. Februar 2019 at 21:43
    • Catalina
      Antworten

      Vielen Dank, dass du mich und meine Bücher begleitest, Claudia!

      23. Februar 2019 at 22:21
  • Birgit Becker
    Antworten

    hallo catalina, mein 1. buch von dir war demonized. mir war nicht klar, dass es nicht mein Genre war, was ich sonst lese, aber der klapptext hat mich sehr neugierig gemacht. klar, hatte ich auch etwas angst und auch hatte ich beklemmende gefühlte. durch deinen schreibstil und wie du es mir, als Leserin, rübergebracht hast, fantastisch. durch die bullheads bin ich zu einem großen fan geworden und da deine Bücher in sich abgeschlossen sind, ist es mir egal, ob reihe oder nicht. das warten hat sich bisher immer gelohnt. auch silent hat mich sofort gepackt. vielleicht liegt es an deiner Recherche, die du für deine Bücher betreibst, dass sie mich so faszinieren. danke für tolle lesestundend und ich freue mich auf weitere Bücher von dir.

    24. Februar 2019 at 2:05
    • Catalina
      Antworten

      Hallo Birgit,
      wenn sich Leser wie du bereitwillig auf Bücher einlassen, die eigentlich gar nicht ihr Genre sind, freut sich die Frautorin umso mehr. Lesen ist eine sehr emotionale Angelegenheit, weil die eigene Vorstellungskraft ein starkes Eigenleben entwickeln kann, und dadurch wird sie tatsächlich ein Wagnis für den Leser (natürlich auch für den Autor).
      Zwar habe ich beim Schreiben meist einen Plan, aber die Charaktere werfen meinen schönen Plan todsicher immer über den Haufen, nehmen mich an die Hand und zeigen mir ihre Version der Geschichte. Ab diesem Punkt wird das Schreiben für mich zum Abenteuer mit ungewissem Ausgang. So sollten gute Geschichten sein, nicht wahr?
      Ich hoffe, du hast auch weiterhin Spaß an meinen Romanen!

      24. Februar 2019 at 16:55
  • Christiane Haupt
    Antworten

    Oh. My. God. Ich habe gerade die halbe Klinik aufgeweckt, weil ich lachend am Boden liege, inklusive Trommelwirbel mit den Fäusten. Danke, liebe Catalina, für dieses ebenso originelle wie aufschlussreiche Exposé über Segen und Fluch des Serienschreibens. Wirklich, mir stehen die Tränen in den Augen vor Lachen, Dein Stil ist einfach wundervoll. Ich habe es nie über 2 (unveröffentlichte) in sich geschlossene Romane und einige Kurzgeschichten hinausgebracht und mich nie an einer Serie probiert, was unzweifelhaft auch besser so ist. Übrigens oute ich mich ebenfalls als Fan der 1000 Söhne. Meinen Einstieg hatte ich mit „Silent“. Genial. Mit allen Bullheads bin ich auf Du und Du und erfreute mich erst gestern eines tiefsinnigen Gesprächs mit einer Mitarbeiterin, die übliche Allgemeinplätze über Rocker vertrat und sie unisono als kriminell bezeichnete. Ich grinste in mich hinein. – Bis Dein nächstes Buch erscheint (aber fühl Dich jetzt bloß nicht unter Druck gesetzt!), nehme ich dann mal mit George R. R. Martin vorlieb. Ich habe noch nicht alle 110 Charaktere verinnerlicht, sie werden einfach zu schnell zerstückelt. – Danke für die großartige nächtliche Unterhaltung!

    24. Februar 2019 at 2:38
    • Catalina
      Antworten

      Hey,
      es freut mich, dass ich deinen Arbeitsalltag etwas fröhlicher machen konnte 🙂 und dass du über Silent zu mir gefunden hast. Ich liebe die Jagdgesellschaft!
      „Fiebertraum“ von George R.R. Martin ist übrigens auch lesenswert (dort werden immerhin nicht sämtliche Charaktere zerstückelt oder entmannt.)

      24. Februar 2019 at 16:44
  • Marion
    Antworten

    Hallo Cat,

    Ich möchte mich auch für deinen Beitrag bedanken. Ich finde deinen Schreibstil und deinen Humor wunderbar. Ich möchte bei jeder Geschichte auch wissen wie sie ausgeht, daher bin ich kein großer Fan von Serien. Gott sei Dank sind deine Bücher in sich abgeschlossen, sodass man das Buch befriedigt weglegen kann.
    Ich bin auch ein Fan der tausend Söhne und würde mich über eine Fortsetzung wahnsinnig freuen. Allerdings wäre ich mit einer Fortsetzung der Bullheads genauso zufrieden wie mit einem anderen Thema. Schreibe einfach woran dein Herz gerade hängt. Ich werde es mir auf jeden Fall kaufen. 🙂

    25. Februar 2019 at 0:30
  • Anton Serkalow
    Antworten

    Hallo Catalina, danke für diesen wunderbar geschriebenen Post. Erstens: Habe ich mich gerade vor Lachen so an meinem Schreibtisch gekrümmt, dass ich mir beinahe den Morgenkaffee über den Latz gekippt habe. Zweitens: Konzipiere, bzw. schreibe ich gerade eine Serie (Nein! Ich veröffentliche sie noch nicht und bisher endet kein Band mit einem Cliffhanger!) und viele Deiner Gedanken haben mir tatsächlich noch mal die Augen geöffnet. Schön. Wieder der Beweis, dass das Genre eigentlich egal ist. Schreiben ist Handwerk. Bis dahin. Frohes Schaffen und viele Grüße. Ein Kollege.

    25. Februar 2019 at 9:09
  • Birgit
    Antworten

    Eigentlich mag ich Serien gar nicht. Vor allem nicht, wenn ich auf Band 2 (Band 1 hat natürlich fast immer einen üblen Cliffhanger) ewig warten muss. Oder wenn die Folgebände (auch wie fast immer) „merkwürdig“ werden – siehe Amber und William. Ich habe zwar beim Lesen gelacht, aber so ganz aus der Luft gegriffen ist das nicht. Und dann gibt es – gerade bei den Rockerromanen – noch die 200 Seiten Bücher, in denen sich bis auf die Namen der Helden und des MCs eigentlich nichts ändert. Zuverlässig alle 4 Wochen ein neues Buch mit gleichem Inhalt.
    Seltsamerweise sind die Bullheads für mich keine „Serie“. Du bringst es irgendwie fertig, ein für mich befriedigendes Happy-end zu schreiben ohne ein Happy-end zu schreiben. Macht das irgendwie Sinn? Ich finde, dass alle Bücher in sich abgeschlossen sind, die Geschichten aber noch nicht.
    Mit Silent hatte ich VOR dem Lesen Probleme. „Dark Romance“ hat mich massiv abgeschreckt. Ich finde es einfach nicht romantisch, wenn Frauen bis zur Selbstaufgabe erniedrigt und „erzogen“ werden, da mag der „Meister“ noch so reich, gutaussehend etc sein. Nach Silent habe ich mich auch an C.J. Roberts versucht, das Lesen aber abgebrochen… Und tatsächlich ist Silent das erste und einzige Buch in diesem Genre, das ich gerne gelesen habe bzw. lese.
    Demonized und Die Armeee der Tausend Söhne haben mir auch überraschend gut gefallen. Ich muss aber gestehen, dass ich mir die Bücher niemals gekauft hätte, wenn der Autor eine „Emma Müller“ wäre, denn Fantasy ist auch nicht mein Ding. Aber man entwickelt als Leser ja auch ein gewisses Vertrauen zu seinen Lieblingsautoren und ist dann auch reif für einen Leseausflug außerhalb der Komfortzone.

    Kurz gesagt, werde ich auch künftig Deine Bücher kaufen, egal ob Endzeitroman ober Liebesroman, Serie oder nicht. Und ich finde es gut, dass du dir Zeit für deine Bücher lässt. Nichts ist schlimmer für einen Fan-Leser als lieblos hingeschmierte Fortsetzungen der Lieblingsreihe!

    25. Februar 2019 at 11:58
  • Iris
    Antworten

    Hallo liebe Cat,

    ich habe alle deine Bücher gelesen und liebe die Bullheadreihe. Doch darf es auch gerne mal was Neues sein. Die beiden Silent-Bücher habe ich bei einem Klinikaufenthalt in 3 Tagen verschlungen. Was Neues, aber echt spitze.

    Schreib einfach was dir Spaß macht, ich lese sowieso ALLES, weil ich deine Bücher einfach toll finde. Lass deiner Phantasie freien Lauf. Danke für die schönen Lesestunden. Weiter so …

    26. Februar 2019 at 19:31
  • Wiltrud
    Antworten

    Oh je… Zwei Jahre Ruhe und dann kommt doch noch ein Kommentar.

    Verzeih, Catalina, ich bin tatsächlich nur auf diesen Blogeintrag gekommen, weil ich explizit wissen wollte, warum es nur einen Band von den 1000 Söhnen gibt.

    Funfact: Ja, auch Ich gehöre zu Deinen Hardcore-Fans (also, ok, ich habe alle deine Bücher schon mindestens zwei mal gelesen, bange mit allen Protagonisten, hasse alle Antagonisten und irgendwie hat der Tag einfach nicht genug Stunden, wenn ich ein neues Buch von dir gelesen habe), und weil ich die „the Pack“ Reihe, bzw die zwei Romane über Jules, die just rauskamen, gerade innerhalb von drei Tagen durch hatte und ich einfach noch Bock auf deinen unverwechselbaren Stil hatte, hab ich die 1000 Söhne noch mal gelesen. War übrigens das erste, dass mich in die Cudd-Sucht gezogen hat.

    Ja nun, long story short, sollte ich doch irgendwann Band zwei entdecken, werde ich für meinen Teil mich höllisch (sic) darüber freuen.

    Bis dahin lese ich halt alles andere von dir. Auch ein zweites, fünftes oder drölftes Mal. Ich liebe es nämlich, Bücher mehrmals zu lesen. Hat was von Besuchen bei guten Freunden 🙂

    Ich wünsche dir immer frischen Wind um die Nase und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel. Danke für deine Phantasie und deine Kreativität. <3

    17. September 2021 at 18:41

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