Hikingtour durch Sachsens und Böhmens Wildnis

Hikingtour durch Sachsens und Böhmens Wildnis

Hiermit melde ich mich wieder zurück von einer kleinen Outdoortour durch den wilden Osten.
Bastei
Die Sächsische Schweiz hat mich schon eine ganze Weile gereizt, aber am Ende bin ich doch wieder ökologisch unkorrekt in die Ferne geflogen, um dort ein paar Wochen Wildnis zu erleben. Dabei haben unser Land und unsere angrenzenden Nachbarn verdammt noch mal einiges an Natur, grandiose Ausblicke und Abenteuer zu bieten. Und da der Hund sowieso Gassi musste, habe ich unsere Rucksäcke geschnürt und bin mit meinem vierbeinigen Wanderkumpel in den „wilden Osten“ gefahren.
Gestartet in Pirna, haben wir eine Weile den Malerweg verfolgt, sind dann nach scharf nordwärts abgebogen, um die tschchische Grenze zu überschreiten und über das Prebischtor in der böhmischen Schweiz laaangsam wieder westwärts zu wandern, die Elbe zu queren und unseren Ausgangspunkt zu erreichen.
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Das Wichtigste vorweg: Der Malerweg ist mit Hund nur bedingt machbar. Mein 45kg-Wauzl konnte z.B. die Schrammsteine nicht erklimmen und hat im Basislager Rast machen dürfen. Die Camping- und Zeltplätze sind allesamt sehr hundefreundlich (ganz im Gegensatz zu den zahllosen unsäglich furchtbaren, unfreundlichen, spießigen Campingplätzen am Urwaldsteig Edersee). Aber es gibt derer leider nur wenige, so dass man entweder auf ein festes Quartier ausweichen muss oder nett beim Bauern fragen sollte, ob man dort für eine Nacht sein Zelt aufschlagen darf.
Hunde mit Packtaschen scheinen dort ein seltener Anblick zu sein; wir wurden jedenfalls ständig angesprochen und haben entsprechend viele nette Bekanntschaften gemacht (und mein Hund wurde mit Leckerchen abgefüllt). Trittsicherheit ist ein Muss; mitunter sind die Pfade ziemlich tricky und Sticks sollten bei schwerem Gepäck unbedingt mit. Obwohl ich ordentlich Höhenangst habe, bin ich mit den Kletterstiegen und Gipfeleroberungen problemlos klar gekommen.
82Das Elbsandsteingebirge ist eine wunderschöne, düstere Märchenlandschaft, die man sich erarbeiten muss (heißt ja nicht um sonst Sächsische/Böhmische Schweiz). Aber die Ausblicke und die kleinen verborgenen Schätze, die man geboten bekommt, sind jeden Schritt wert! Ja, auch die Bastei – obwohl extrem überlaufen. Sobald man jedoch die leicht erreichbaren Touristenmagneten hinter sich gelassen hat, wird es wieder ruhiger und man begegnet lediglich anderen aktiven Wanderern.
Viele Lost Places, kleine gastfreundliche Oasen im dunklen Wald, verwunschene Flecken und vor allem eine Menge sehr netter Bewohner haben die kleine Tour in die heimatliche Wildnis zu einer echten Entdeckung gemacht! Einziges (persönliches) Manko: Die böhmische Küche ist nicht wirklich auf Veganer eingestellt, aber wenn man nett fragt, bekommt man meist was leckeres Pflanzliches oder wenigstens Vegetarisches gezaubert – ansonsten ist Eigenversorgung gefragt.Bärengrotte
Also, wenn ihr mal spontan einen erlebenswerten, naturnahen und aktiven Kurzurlaub machen wollt (das geht auch sehr gut ohne dickes Trekkinggepäck auf dem Rücken, da es überall Pensionen und Quartiere gibt), dann solltet ihr mal dringend einen Blick in die sächsische/böhmische Schweiz werfen!
Der Malerweg im Elbsansteingebirge ist außerordentlich spannend und offeriert immer wieder wunderschöne Ausblicke, die geradezu nach Kamera und Skizzenblock schreien. Er lässt sich in 6-8 Tagen erwandern und wurde zuvorkommenderweise als Rundweg angelegt, so dass ein Start-Ziel-Transfer entfällt.

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