5 Dinge, die man als Autorin gerne vorher gewusst hätte

5 Dinge, die man als Autorin gerne vorher gewusst hätte

Sooo lange bin ich noch nicht als Fulltime-Autorin unterwegs. Und eigentlich wollte ich ja auch nicht … uneigentlich aber schon. Naja, es war jedenfalls nicht geplant. Ich bin da irgendwie so reingestolpert. Plumps. Und plötzlich siehst du dich mit Dingen konfrontiert, von denen dir vorher keiner etwas gesagt hat.
Hier eine kleine Hitliste von Dingen, die ich gerne vorher gewusst hätte:

1. Das erste Buch läuft scheiße. Immer.
Okay, es gibt Ausnahmen. Aber die heißen nicht umsonst Ausnahmen (oder Joanne K. Rowling oder E.L. James) und sind bei Verlagen untergebracht, die einen dicken Batzen Geld in Werbung, geiles Cover und Autorenauftritte stecken.
Indieautoren wissen natürlich, dass das Buch nicht automatisch gekauft und gelesen wird, nur weil es jetzt da ist. Es steigt auf Platz Einhundertzwölftausendvölligunsichtbar ein und da bleibt es auch erstmal, egal, wie penetrant man auf Facebook fremder Leuts Timeline mit „Hier ist mein tolles Buch! Kauft es gefälligst, ihr Nasen!“ zupflastert.
Indieautoren wissen das, ja. Und trotzdem glaubt jeder heimlich, dass das Buch einschlagen wird wie eine Granate. Es ist nämlich gut. Die beste Freundin sagt, es sei der Hammer. Die Welt da draußen wird ebenfalls einsehen, dass es der Hammer ist. Es geht gar nicht anders.
Das Buch ist also seit gestern auf dem Markt. Schon mal nicht schlecht.
In den ersten Wochen starrt man alle halbe Stunde auf die Verkaufsstatistik, die ungefähr so aussieht:
Verkaufsstatistik
Dann seufzt man ergeben, schleicht ins Büro des Chefs und fragt leise, ob man seinen Job wiederhaben kann, den man gestern mit den Worten „Ich werde jetzt Beststellerautor und kack dir auf den Schreibtisch, du hässlicher Gnom von einem Sklaventreiber!“ ein wenig zu voreilig gekündigt hat.
Man storniert noch schnell die King’s Suite, die man in weiser Voraussicht für die nächste Leipziger Buchmesse im Steigenberger Hof gemietet hat und nimmt einen Kredit auf, um die Stornogebühren zu begleichen. Und die Kosten für die 150.000 Hardcoverexemplare, die man auf eigene Rechnung hat drucken lassen und die sich nun in der Garage stapeln. Nein, halt, es sind nur noch 149.998 Bücher. Ein Exemplar hat man der netten Bäckereifachverkäuferin geschenkt, die das Buch ratlos in den Händen dreht und verlegen lächelt, ein anderes der blöden Kuh von nebenan, die immer so etepetete tut mit ihrem kleinen Kläffer und dem quietschgelben Cabrio. Möglicherweise hat man dabei etwas gesagt wie „Ich hoffe, Sie können lesen, Sie Dumpfbacke. Übrigens ziehe ich aus. In ein Anwesen an der Cote d’Azur. Nichts Großes, nur zehn Pferdeboxen, ein Zwanzig-Meter-Pool und ins hauseigene Kino passen auch gerade mal dreißig Gäste. Ätsch!“
Heute zieht man sich eine Papiertüte über den Kopf, auf die man einen Schnäuzer gemalt hat, und behauptet, man heiße Horst Kadiddlehopper und stamme aus Kasachstan.
Also: Das erste Buch läuft scheiße, egal, ob es Ein Dutzend Shades of Deep Dark Purple heißt oder Zauberlehrling im Gemetzelkeller des Todes.

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Foto: cegoh/pixabay

2. Schreiben ist Arbeit.
Verdammt – ehrlich jetzt? Was ist mit Bohéme, mit „Ich bin Autor, ich brauche meinen kreativen Freiraum“? Was ist mit frühmorgens (also so gegen halb vier Uhr nachmittags) im Bademantel Cognac aus der Kaffeetasse trinken, danach ins Café schlurfen, geistreiche Gespräche mit anderen Autoren führen, geistreiche Sätze ins Notizbuch kritzeln und sich anschließend diversen geistreichen Getränken widmen?
Hey, wenn ich blöd arbeiten wollte, würde ich weiterhin mit Papierstau am Kopierer kämpfen oder im Nieselregen auf dem Malergerüst stehen und Fassaden in dottergelb anpinseln! Aber ich bin … Dingens, eine Poetin oder so.
Mimimi.
Schreiben bedeutet für mich jetzt: morgens den Rechner anschalten, schreiben, Kaffetrinken, dämliche Sätze löschen, neu schreiben, Haareraufen und die Wortstatistik anklicken. Geplant waren für heute 20.000 Worte. Geschafft hat man nach sechs Stunden genau 463 (allesamt Fußnoten und Randnotizen im Stil von „Ich glaube, ich lasse den Helden einfach sterben. Der Idiot nervt und hat ne Scheißfrisur.“).
Mist, man wollte doch bis Monatsende die Rohfassung für den neuen Roman …
Dann kriegt man noch Rückenschmerzen, akute Panik wegen der Deadline und die Tantiemenabrechnung, die man in die Buchhaltung einpflegen muss. Nachdem man das Schreiben erledigt hat, versteht sich. Also nach Feierabend (den Autoren eh nie haben). Und allmählich sollte man sich mal Gedanken über einen Klappentext machen, der mehr beinhaltet als „Kauft dieses Buch; es ist echt geil und auf jeder Seite steht was anderes!“
Wenn man ernsthaft Schreiben will, sollte man so tun, als wäre es ein stinknormaler Job. Weil: Genau das ist es nämlich, ob nun Voll- oder Teilzeit oder nebenher. Man setzt sich jeden Tag zur möglichst gleichen Zeit hin und schreibt. Es sollte einem zur Gewohnheit werden, sein Pensum zu erfüllen. Das wirkt Schreibblockaden entgegen und sorgt für Nachschub auf dem Büchermarkt. Und dafür, dass man von der Welt nicht vergessen wird, weil zwischen Band eins und Band zwei siebzehn Jahre liegen.

3. Keiner versteht mich.
Das stimmt nicht so ganz. Andere Autoren verstehen einen.
Aber der Rest der Welt hält einen für a) meschugge, b) ein Mimöschen oder c) vollkommen untauglich für den richtigen Arbeitsmarkt.
Meschugge deshalb, weil man während des friedlichen Mittagessens plötzlich „Oh Gott, Hank erstickt doch in Kapitel sieben an einer Fischgräte, da kann er in Kapitel neun doch nicht mit Uschi plaudern!“ ausstößt und an den Schreibtisch zurückhastet. Oder weil man auf einer wilden Party verträumt ins Nichts starrt und „Nicht vergessen: Außerirdische mögen keinen Ziegenkäse“ murmelt.
Ein Mimöschen ist man, weil man wegen der Rezension von Ein kritischer Leser in Tränen ausbricht und sich drei Tage lang weigert, unter dem Sofa hervorzukriechen. In der Rezension stand „Ganz nett, wenn man keine hohen Ansprüche stellt und Aliens mag. Punktabzug, weil die Außerirdischen keinen Ziegenkäse mögen.“
Ja, auch die Leser verstehen einen nicht. Da hat man so herrlich gesellschaftskritische Botschaften subtil in seinen Roman eingearbeitet und die beschweren sich über Ziegenkäse? WTF?
Es ist allgemein bekannt, dass Autoren hierzulande üblicherweise nicht von ihren Buchverkäufen leben können. Wenn man sagt: „Ich schreibe“, dann bekommt man ein mitleidiges Lächeln, einen Fünfer in die Hand gedrückt und die warmen Worte: „Hier, damit du dir mal wieder nen frischen Kaffee leisten kannst.“
Ich schreibe ist gleichbedeutend mit Ich produziere brotlose Kunst (oder ähnlichen Mist, den keiner braucht). Wer schreibt, ist zu blöd für einen richtigen Job und liegt dem Rest der Welt auf der Tasche. „Dein Glück, dass dein bedauernswerter Mann diese fixe Idee mit der Schreiberei unterstützt“ ist ein durchaus häufig gehörter Satz.
Andererseits glauben manche im Freundeskreis, dass man mindestens Spiegel-Bestsellerautor ist, regelmäßig von der Verlagslimousine zur Lesung im Bernsteinzimmer gekarrt wird und deshalb die Rechnung für die ganze Bande im teuersten 5-Sterne-Restaurant der Stadt aus der Tasche leiern kann. „Du bist doch jetzt Autorin, da wird doch wohl noch ein Fläschchen Schampus drin sein.“
Wenn man schreibt, kann der Kontakt zu anderen Leuten, die ebenfalls schreiben, lebenswichtig sein. Andere Autoren rücken dir den Kopf zurecht, wischen dir mitfühlend die bitteren Tränen von den Wangen und schubsen dich sanft wieder zurück an die Tastatur. „Ja, die Welt ist gemein und verständnislos, aber dein Roman schreibt sich trotzdem nicht von allein.“

4. Man benutzt seltsame Wörter und verdrehte Sätze.
Auch, wenn sie unangebracht sind.

Vor allem, wenn sie unangebracht sind.
Wenn man gut schreiben will, fängt man an, sich mit Synonymen zu beschäftigen, mit ungewöhnlichen Formulierungen, mit der Vermeidung von peinlichen Klischees. (Doof ist, wenn man feststellt, dass es für Vagina kein poetisch klingendes Synonym gibt, abgesehen von Lustgrotte, haha). Man kreiert Bandwurmsätze, die anderthalb Seiten füllen. Der Wortschatz vergrößert sich um Begriffe wie „Prokrastination“ (Jaha, DAS Wort kennt jeder Autor!), „Koryphäe“ oder „Incentive“. Und weil die Testleser sagen, dass sie mit „Incentive“ nichts anfangen können, schreibt man halt „Er liebte diesen Anreizeffekt zu erhöhter Leistungsbereitschaft, ausgelöst durch eine wirtschaftpolitische Maßnahme.“
Dummerweise schreibt man solche Dinge nicht nur in seinem Manuskript. Man benutzt sie irgendwann auch im Alltag. Dann wird man angestarrt, als klebe einem ein Stück Ziegenkäse an der Backe. Mit Freunden darüber zu diskutieren, welchen Film man im Kino anschauen will und dann etwas zu sagen wie „Ich präferiere Crimson Peak wegen seiner reziproken Subsumierung und des chevaleresken Protagonisten“ kommt nicht gut.
Noch schlechter kommt, wenn man zu einem gut gekleideten Mann sagt: „Ey, geiler Vatermörder!“ Zack, hält man sich jammernd die blutende Nase und kriegt zu hören: „Behaupte noch einmal, ich hätte meinen Alten gekillt, und ich …“
(Ein Vatermörder ist ein veraltetes Wort für Stehkragen).

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Foto: 123rf

5. Man wird irgendwie komisch.
(Vielleicht war man auch vorher schon komisch und hat es nur nicht gewusst …)
Jetzt brüllt man tatsächlich Sätze wie „Verdammt noch mal, ich kann so nicht arbeiten!“, nur weil draußen auf der Straße ein Fiat Panda mit klapperndem Auspuff vorbeifährt.
Man schleppt immer sein ledergebundenes Notizbuch mit sich rum und schreibt Sachen rein wie „Dieser Archaismus existiert nur im Plural und hat seinen Ursprung höchstwahrscheinlich im Französischen.“ Mit dem Satz kann man später, wenn man ihn liest, selbstverständlich nix anfangen. Aber als man ihn geschrieben hat, fand man ihn voll  genial.
Man trinkt plötzlich Kaffee, obwohl man jahrzehntelang Kaffee verabscheut hat. Aber irgendwie steht auf einmal eine Kaffeemaschine in der Schreibklause und man hat eine Lieblingstasse, die niemand anrühren darf.
Eine Lieblingstasse.
Wie im Großraumbüro.
Echt jetzt.
Man isst seltsame Dinge zu seltsamen Zeiten. Wenn einen der nächtliche Schreibwahn überkommt, leert man nebenher das Glas mit den eingelegten Gurken (und bekommt am nächsten Morgen die ängstliche Frage vom Mann zu hören: „Sag mal, ehm, werde ich möglicherweise Vater?“)  Man knabbert gedankenverloren an etwas Hartem herum, während man über der Kampfszene brütet, und merkt erst nach einer Weile, dass es Hundekuchen mit Pansengeschmack sind.
Man kleidet sich komisch. Morgens streift man sich schlaftrunken den rosafarbenen Bademantel über die Bügelfaltenkostümhose, die zufällig über der Stuhllehne hängt, trägt dazu die Monsterfuß-Puschen und eine häßliche Wollmütze, weil man gerade keine Lust hat, sich zu kämmen – und natürlich klingelt genau dann dieser total heiß aussehende Typ mit den sexy Grübchen und dem deutlich sichtbaren Sixpack unterm Shirt, der sich in der Hausnummer vertan hat. Danke, liebes Karma.
Man redet mit Leuten, die nicht da sind. Also, nicht für den Rest der Welt da sind. Für den Autor existieren sie selbstverständlich. Es sind seine Protagonisten, die einfach nicht tun wollen, was sie laut Plot tun sollen. Meistens streitet man sich mit ihnen, wenn man bei Schwiegerelterns beim Sonntagsbraten sitzt und sich langweilt. Dabei vergisst man schon mal, dass man sich besser lautlos streiten sollte.
Schwiegermama beugt sich dann zu ihrem Sohn und flüstert: „Wusstest du übrigens, dass die Karin Berghausen wieder zu haben ist? So ein nettes Mädel und eine ganz Vernünftige! Stellvertretende Filialleiterin bei der Sparkasse.“ Dabei beäugt sie einen misstrauisch, als würde man sich jeden Augenblick die Kleider vom Leib reißen und sich die Soßenterrine über den Kopf stülpen.
„Sie ist Autorin – du weißt schon“, raunt Männe, der miese Verräter, und macht dabei eine kreisende Bewegung mit dem Zeigefinger an der Schläfe. „Letztens hat sie mich mit einem qualvollen Tod bedroht, weil ich keine eingelegten Gurken gekauft habe.“
„Gott bewahre, ist sie etwa schwanger?“, stößt Schwiegermama entsetzt hervor.

Es gibt natürlich noch viel, viel mehr Dinge, die ich gerne vorher gewusst hätte. Diese lästige Sache mit der Buchhaltung und dem Steuerzahlen beispielsweise, oder dass „Danke fürs Buchkaufen! Ich lege ein Hundehaar als Lesezeichen bei“ als Widmung eher suboptimal ist.
Aber für heute möchte ich es bei den obigen fünf Dingen belassen. Und vorsorglich darauf hinweisen, dass ich beim Schreiben KEINE Wollmütze trage. Und eingelegte Gurken mag ich eigentlich auch nicht. Aber manchmal schon. Irgendwie. Und nein, ich bin NICHT schwanger.

 

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  • Was für ein wundervoller Eintrag ! Danke dafür xD

    29. Oktober 2015 at 19:38
  • Vroni5992
    Antworten

    Hätte es etwas geändert, wenn Du diese Dinge vorher gewusst hättest? Ich denke, eher nicht und das ist gut so.
    Ich liebe Deine Blogbeiträge und musste mehrfach laut lachen. Da mein Laptop immer gleich auf die Dudenseite springt, wenn ich ins Internet will, habe ich mir – Schande über mein Haupt – „Incentive“ angeschaut (obwohl Du es schon erklärt hast, es mir aber anscheinend erst beim zweiten oder dritten Mal in den grauen Zellen haften bleiben wollte). Tröste Dich, auch Mitglieder anderer Berufsgruppen werden schon mal schief angeschaut, wenn sie wie selbstverständlich Bergriffe aus ihrer Fachsprache verwenden (die entweder nicht verstanden werden oder Befremden auslösen) oder ungeniert über unschickliche oder unangebrachte Dinge reden, z.B. Obduktionen zum Mittagessen.
    Also, immer weiter so, dann verdoppelst Du die lustige Verkaufsstatistik, locker.

    29. Oktober 2015 at 20:08
  • Liebe Catalina,
    du hat mir das erste Lächeln des Tages auf die Lippen gezaubert und es ist bereits 19:30 Uhr !!!

    Ja auch ich habe mich wiedererkannt und stehe gerne, Gewehr bei Fuß, wenn du mal jemanden zum Schubsen brauchst. Und klar lasse ich mich auch gerne schubsen, wenn mal wieder jemand meinen Roman nicht verstanden hat.

    Deine Blog-Einträge sind genauso schön zu lesen, wie deine Romane, macht bitte weiter so.

    Dir noch einen schönen Abend und dass dir weder der Kaffee noch die sauren Gurken ausgehen.

    LG Lisa

    PS: Solltest du doch schwanger sein, ist das nicht schlimm, mann kann auch mit Kindern schreiben. Ist war nicht so leicht, aber von leicht war ja auch nie die Rede *grinst.

    29. Oktober 2015 at 20:31
    • Catalina
      Antworten

      Vielen Dank, Lisa!

      Wie schön, dass ich dir zumindest den Feierabend ein wenig versüßen konnte.
      Das mit den Kindern überlasse ich lieber enthusiastischeren Eltern, mir persönlich reicht der Hund für Erste vollkommen.

      Liebe Grüße!

      30. Oktober 2015 at 10:38
  • Der Artikel ist einfach nur genial! Genauso gehts einem als Schreiberling 😉

    29. Oktober 2015 at 20:57
  • Das mit dem rosafarbenen Bademantel hab ich mir gemerkt. 😀
    Toller Artikel! Liebe Grüße, Elke

    29. Oktober 2015 at 21:07
  • Allzu wahr … leider und glücklicherweise!

    29. Oktober 2015 at 21:21
  • Steffi
    Antworten

    Liebe Catalina,
    Du hast mir den Abend gerettet. Ich habe Pipi in den Augen und lache und lache… einfach herrlich!
    Ich habe beim Lesen Deiner Bücher ja öfter ein Schmunzeln im Gesicht, aber heute war es einfach nur ein herzhaftes Lachen. Danke für Deine Bücher und dafür, dass Du Dich von den 5 Dingen nicht unterkriegen lässt.

    29. Oktober 2015 at 21:23
  • Alva Furisto
    Antworten

    Gurken hin oder her.
    Du weißt, dass Du ein ernstes Problem mit Ziegenkäse hast?
    😉 Verrate das nicht dem Arzt, bei dem Du Dich auf das Sofa legen darfst. Das wird sehr teuer.

    Ja, so hat dann jeder irgendwann sein Päckchen zu tragen. Bei mir waren es Kartoffeln. Ich war besessen von Kartoffeln.

    Und bei den anderen Sachen kann ich nur nicken. Und heute noch dazu rumheulen, weil ich mal wieder Frust habe im Lektorat. Herrje. Was für ein Gejammer auf hohem Niveau – sagt ein Autorenkollege, der von einem Vertrag träumt. Recht hat er – und trozdem … IST ES SO GEMEIN!

    29. Oktober 2015 at 22:01
    • Catalina
      Antworten

      Hallo Alva,
      mein Arzt weiß längst, dass ich „eingefleischte“ (haha) Veganerin bin und hat mir einen Darf-Schein für ernste Probleme mit tierischen Produkten ausgestellt.
      Und Herumjammern macht einfach Spaß, nicht wahr? Jeder Mensch sollte mindestens einmal täglich ordentlich jammern und wehklagen, danach ist alles doppelt so schön.
      Autoren haben sowieso den geilsten Beruf der Welt – so isses.
      Liebe Grüße!

      30. Oktober 2015 at 10:42
  • Ich danke dir von Herzen für diesen wunderbar witzigen, herrlich ironischen und sagenhaft zutreffenden Artikel – ich habe mich köstlich amüsiert und so laut gelacht, dass mein Mann angerannt kam, um nachzuschauen, ob ich einen Nervenzusammenbruch bekommen habe.

    Dafür danke ich dir…

    Liebe Grüße

    Leo

    29. Oktober 2015 at 22:11
  • Ziegenkäse!
    Bitte noch mal 5 Dinge!
    Bisher dachte ich immer, der beste Satz zum Autor-Sein hätte der Film: „Anonymous“ geliefert.
    Aber deine Aufzählung ist für heutige Ohren wesentlich prägnanter!
    „(…)der Rest der Welt hält einen für a) meschugge, b) ein Mimöschen oder c) vollkommen untauglich für den richtigen Arbeitsmarkt.“
    Wobei ich annehme, das ‚oder‘ lässt sich problemlos durch ein ‚und‘ ersetzen.

    29. Oktober 2015 at 22:12
  • Andrea Huber
    Antworten

    Einfach grossartig zu lesen, soviel Humor und doch mit sicherlich ernstem
    Hintergrund.
    Schade, dass es nur 5 Punkte enthält, 😉 ich hätte auch gerne 10 Punkte
    gelsen.
    LG
    Andrea-Sophie

    29. Oktober 2015 at 22:25
    • Catalina
      Antworten

      Och, ich hätte da noch eine Liste hier herumliegen. Aber ich will ja nicht übertreiben … homöopathische Dosen und so.
      Liebe Grüße!

      30. Oktober 2015 at 10:43
  • Du kennst mich, oder? *blickt sich nervös um* Ich hab aber eine Wollmütze und keine mit Fell, und ich verstöre meine Nachbarn durch halblaut vor mich hin gemurmelte Dialoge auf dem Weg zum Einkaufen, und durch scheinbar unmotiviertes Gekicher.

    Danke für den Lachanfall des Tages!

    29. Oktober 2015 at 22:36
    • Catalina
      Antworten

      Ja, ich habe dich im Blick, haha.
      Wir Autoren haben doch alle einen an der Waffel und eines Tages werden wir uns in einem eigens gegründeten Heim wiederfinden, wo wir permanent Selbstgespräche murmelnd die Wände vollkrakeln und kleine Nadeln in eine Stoffpuppe namens Amazon pieksen.
      Liebe Grüße!

      30. Oktober 2015 at 10:49
  • Danke. Ich habe Tränen gelacht! Das ist so auf den Punkt – inklusive Kaffeetasse und Prokrastination. 😀

    29. Oktober 2015 at 23:26
  • Andrea Agnes Annette Moll
    Antworten

    Als ich die Überschrift gelesen habe, dachte ich: „Was? Nur fünf?! Hunderte!“
    Doch es sind die allerbesten und es sind wunderbar beschriebene fünf Dinge. Wer hat sich beim Lesen nicht ertappt gefühlt? Ertappt … und verstanden?
    Treffer versenkt, sagt man beim erfolgreichen Schiffe versenken und 1+* in der Schule!
    Eine herrliche Lektüre nach einem langen Tag! Danke für das geschenkte Lachen!

    29. Oktober 2015 at 23:32
    • Catalina
      Antworten

      Vielen lieben Dank, Andrea!
      Die restlichen drölfiztausend Dinge arbeite ich nach und nach ab 😀
      Liebe Grüße!

      30. Oktober 2015 at 10:44
  • ich lach mich grad kringelig!

    Das geb ich meiner Tochter morgen zu lesen, die will nämlich Autorin werden und schreibt fleißig an ihrem ersten Fantasy-Roman.

    LG Agnes

    29. Oktober 2015 at 23:46
  • Ganz großes Kino und obendrein noch wahr. 😀

    30. Oktober 2015 at 0:53
  • Ramona Ruff
    Antworten

    Doch, ich habe mich wieder gefunden, auch wenn mein „Schreiblicht“ noch klein ist.
    Und ich ergänze die Katze, die sich immer dann auf der Tastatur breit macht, wenn man seinen run hat. Ach ja, und leg noch den Ehemann dazu, der just in dem Moment meint, einen für etwas sehr sehr sehr wichtiges unterbrechen zu müssen, wenn 1 und 1 gerade Erbarmen hat und einen Sinn macht, was man denkt und aufschreiben will…

    30. Oktober 2015 at 6:52
    • Catalina
      Antworten

      Oh ja, die wahnsinnig wichtigen Unterbrechungen im Stil von „Weißt du, wo ich meinen Schlüssel hingelegt habe?“ oder „Denk dran, am 24.12. ist Weihnachten!“ … Seufz
      Gottseidank ist mein Hund noch nicht auf die Idee gekommen, sich auf die Tastatur zu legen. Er wiegt 45 Kilo, das könnte haarig werden.
      Liebe Grüße!

      30. Oktober 2015 at 10:46
  • Ein toller Artikel. Und so wahr. Leider. Aber es hätte auch nichts genutzt, wenn ich das früher gewusst hätte 😉

    30. Oktober 2015 at 8:52
  • Liebe Catalina,

    Ganz lieben Dank, für diesesn herrlichen Text. Ich musste mich jetzt im Büro schon sehr zusammenreißen um nicht laut loszulachen. Ich bin zwar keine Autorin, aber ich kann mir das alles sehr gut vorstellen. DANKE!!!
    Sehr toller Artikel.

    Lg Mel

    30. Oktober 2015 at 11:10
  • vielen lieben dank für diesen blog, über den ich durch fb gestolpert bin! ich staune selbst immer wieder wie naiv ich bin, dass ich doch tatsächlich dachte, schreiben ist reine kreativarbeit und inspiration und daher super und fließt nur so durch meine finger!

    tatsache ist, ich hab seit 2 jahren ein flipchart mit den einzelnen kapiteln, deren inhalte ich im kopf habe, auf der wand hängen. ich muss es nur noch schreiben. waaaaaaaaah!!! 🙂 und das ist der langweilige teil, für den ich mich scheinbar einfach nicht aufraffen kann. verdammt!!
    herzliche grüße
    sabine

    30. Oktober 2015 at 14:01
    • Catalina
      Antworten

      Just do it! Schreiben macht nämlich wirklich Spaß, wenn man eine Zielflagge am Ende stehen hat, auf die man zusteuern kann (außerdem verkaufen sich Flipcharts schlechter als richtige Bücher). Unterwegs kann man ein paar Umwege einschlagen, neue Entdeckungen machen und seine Protagonisten davon abhalten, Unsinn anzustellen (obwohl sie grundsätzlich Recht haben, wenn sie sich querstellen). Egal, wie viele Plot-Wegweiser man aufgestellt hat: Schreiben ist und bleibt ein Abenteuer, das immer für Überraschungen gut ist.
      Liebe Grüße!

      30. Oktober 2015 at 16:53
  • Liebe Catalina,

    ich wage es mal, als bisher einziger Mann, diesen fantastischen Beitrag mit einer Bemerkung zu ergänzen:
    Joanne K. Rowling verkaufte in den ersten 2 Jahren (nur) ca. 30.000 Bücher (Harry Potter) erst dann ging es richtig los.
    Das lässt viel Raum für Hoffnung. 😉

    Liebe Grüsse
    Peter

    30. Oktober 2015 at 15:43
    • Catalina
      Antworten

      Tröste dich 1): Du bist nicht der einzige Mann, der gefeedbacked hat. Über FB haben sich einige männliche Autorenkollegen gemeldet und ich verspreche hier und jetzt und hoch und heilig, zukünftig auf Gender Correctness zu achten. Ich schätze den Blickwinkel männlicher Kollegen auf die Schreiberei und das Drumherum nämlich überaus!
      Tröste dich 2): 30.000 VK-Exemplare ist ja wirklich läppisch … seufz.
      Ich decke mal den Mantel des Schweigens über die Tantiemen, die mein Erstling im Jahr 1 eingebracht hat. Zu meiner Freude hat sich das Blatt gewendet, als ich bekannter wurde. Stoische Beharrlichkeit zahlt sich am Ende immer aus, auch wenn das Umfeld einen manchmal für bekloppt erklärt.

      30. Oktober 2015 at 16:48
  • Großartig! Der Ziegenkäse!!! Ich habe selten so gelacht – und mich gleichzeit so verstanden gefühlt. 😀

    Danke dafür!

    30. Oktober 2015 at 16:05
  • Ein toller Text und sowas von wahr!!! liebe Grüße Caro

    31. Oktober 2015 at 19:09
  • Genialer Text. So witzig und so wahr. Mir geht’s genauso. Liebe Grüße Renée

    1. November 2015 at 22:25
  • Marie
    Antworten

    Danke :-), ich hab soooo gelacht! <3

    2. November 2015 at 10:44
  • Heike Böttcher
    Antworten

    Vielen Dank für den humorigen Start in einen sonnigen Sonntag. Genau so isses!
    Viele wiedererkennende, kreative Grüße, Heike

    8. November 2015 at 10:45
  • Natürlich gefällt mir das. Und ob mir das gefällt. Sei mal hier gesagt 🙂

    8. November 2015 at 11:22
  • Schöner Artikel, hat mir den Sonntagmorgen versüßt 😉

    8. November 2015 at 13:23
  • Wirklich schön lebendig beschrieben, danke für diesen Text. Man wird auf Facebook selten so verwöhnt!
    Und nur der Perfektion halber und weil der Text so schön ist und ihn kein Fehler stören soll – also bitte nicht böse sein, ja?:
    „Man isst seltsame Dinge zu seltsamen Zeiten. Wenn eine!n! der nächtliche Schreibwahn überkommt, leert man …“
    ‚Wen‘ überkommt der Schreibwahn, ist die Frage nach dem Fall, nicht wem.
    Liebe Grüße!

    8. November 2015 at 13:31
    • Catalina
      Antworten

      Vielen Dank, Petra!
      Die beiden Fehler sind mir doch glatt durchgerutscht. Hab’s gleich korrigiert.
      Liebe Grüße zurück!

      10. November 2015 at 8:37
  • Toller Text, ich habe Tränen in den Augen. 😀 Also vor lauter Lachen. Danke dafür! 🙂

    9. November 2015 at 23:25

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