Vor einem guten Jahr habe ich mit Die Armee der Tausend Söhne mein erstes Buch veröffentlicht.
Jahaa, das klingt gut, gell? MEIN erstes Buch!
Gott, ich weiß noch, mit wieviel Elan und Ernst ich den Text wieder und wieder überarbeitet habe, bevor ich mich auf die Coverillustration stürzte. Von der Idee bis zum Plotten, Schreiben, Recherchieren habe ich gute anderthalb Jahre gebraucht und ich bin durchaus eine Workaholic-Tante, wenn mich eine Sache packt.
Als die „Tausend Söhne“ dann endlich – klick! – bei Amazon gekauft werden konnten, war ich stolz wie Bolle. Mein Baby … hach.
Dann kam die Tretmühle. Ich machte Werbung (bezahlte und unbezahlte) auf allen möglichen Plattformen, bewarb mich erfolgreich ums Qindie-Siegel, zog diverse Aktionen durch und kämpfte um Sichtbarkeit. Über den Erfolg breite ich den Mantel des Schweigens. Das Buch lief ganz gut, aber auch nicht so großartig, dass ich das Etikett „Hobby-Autorin“ hätte weglassen können.
Irgendwann ließ ich den Roman in den hinteren Verkaufsrängen vor sich hin dümpeln und nahm mit gewissem Trotz das nächste Schreibprojekt in Angriff, wesentlich ernüchterter als zuvor (hehe, ich wette, eine Menge Indie-AutorInnen kennen diese Entwicklung).
Die Geschichte von Jo, den Wächtern und den vier Königen hat mich trotzdem nie losgelassen und ich war der Meinung, dass das Buch mehr Leser verdient hat. Ich liebe es (okay, ich liebe alle meine Bücher, aber das erste Buch ist eben doch wie die erste große Liebe …)
Es freut mich daher wahnsinnig, dass mein Entschluß, die „Tausend Söhne“ erneut unter meinem bekannteren Namen Catalina Cudd herauszubringen, eine gute Idee war, auch wenn ich mich damit in ein anderes Genre begeben habe. Aktuell ist das Buch auf Platz 44 gelandet, nachdem es unter meinem Pseudonym Luka Elliott lange Zeit unsichtbar auf Platz drölfzigtausendhassenichgesehen begraben lag.
Nachdem ich den Gedanken, die Reihe fortzusetzen, fast schon aufgegeben hatte, bin ich unsäglich erleichtert, dass es Grund gibt, die nächsten Teile zu schreiben. Das Buch hat seine Leser gefunden – Aufatmen!
Vor der Neuveröffentlichung habe ich mir die „Tausend Söhne“ noch einmal durchgelesen und überlegt, ob ich nicht hier und da ein wenig umschreiben, Passagen ändern, etwas streichen, anderes hinzufügen und es anschließend lektorieren lassen soll Heute lese ich kritischer und schreibe hoffentlich besser als noch zu Beginn. Ich weiß ein wenig mehr, worauf es ankommt und was ich lieber nicht tun sollte.
Am Ende habe ich den Roman aber so belassen, wie er ist. Eigentlich finde ich es ganz cool, mein Erstlingswerk mit den nachfolgenden Büchern vergleichen zu können. Es mag nicht perfekt sein, aber ich liebe es und es hat diesen Herzblut-Charme, der ihm mit einer professionellen Überarbeitung vielleicht verloren gegangen wäre. Ich habe eh nicht den Anspruch, „den perfekten Bestseller abzuliefern“ (das kann ich auch gar nicht). Ich möchte es lieber lebendig haben, berührend und fesselnd. Wenn ich beim Überlesen vergesse, meine Arbeit zu tun und selber wissen will, wie’s weitergeht, obwohl ich die Story doch kenne (kaum zu glauben, oder?), dann ist es gut so, wie es ist.
Und ich bin auch selber gespannt, ob und wie sich die Reihe verändern wird, sowohl vom Stil her als auch von der Story. Wie sich die Charaktere entwickeln und wie die Schauplätze aussehen werden.
Die „Krieg der Könige“-Reihe schreibt sich langsamer als beispielsweise die DEMONIZED-Bücher; den Grund dafür versuche ich noch rauszufinden. Wahrscheinlich liegt es daran, dass es eine gewisse Epik hat.
Zwischen den einzelnen Bänden wird also immer ein zeitlicher Abstand liegen, an dem sich auch die Entwicklung meiner schreiberischen Qualitäten ablesen lassen wird. Bin mal gespannt, wohin der Weg führt.
Was ich damit sagen will, weiß ich selber nicht so recht 🙂 Ich wollte nur mal ein bisschen über dieses Buch nachdenken.
Ihr könnt jedenfalls sicher sein, dass „Die Armee der Tausend Söhne“ nicht glattgebügelt oder „professionell verschlimmbessert“ wurde, sondern quasi ein Stück kopfgeborener Authentizität darstellt.