Parasitäre Katastrophe

Im Endzeit-Roman Arkadien muss leider ein Großteil der Menschheit dran glauben.
Schnöde Zombies, die aufgrund eines obskuren, nicht näher beschriebenen Virus zu dem mutieren, was sie sind, waren jetzt nicht mein Ding. Ich habe mich statt dessen ein bisschen näher mit Parasiten befasst (und an dieser Stelle ein gaaanz kleine wenig bereut, nicht wissenschaftliche Forscherin zu sein; spannende Sache, wirklich!). nach allem, was ich herausgefunden habe, ist ein solches Ausgangsszenario zwar durchaus möglich, aber nicht wirklich wahrscheinlich.

Auslöser der Pandemie ist DESEA (Saul-Wilcox-Erreger, benannt nach den beiden Forschern, die die Parasitenformen miteinander kreuzten); DESEA ist eine Veränderung des Wortes Desaster (im Spanischen bedeutet es wünschen, wollen, mögen, nur so nebenbei). Der DESEA-Parasit ist ein Einzeller, der zu den Hirnparasiten gehört und Auswirkungen auf Verhalten und Charakter hat, ähnlich wie Toxoplasma Gondii.

Als Quellen dienten mir

-Parasiten-Ökologe Kevin Lafferty von der University of California, Santa Barbara, USA (Proceedings of the Royal Society B; Bd. 273, 2006, S. 2749)

-Robert Sapolsky von der Stanford University, USA (PNAS (Bd. 104, 2007, S. 6442)

-eine Studie von Biologen der Universität Bonn (Erstautor Sebastian Baldauf; International Journal of Parasitology, Bd. 37, 2007, S. 61)

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Allgemein:
Die Untoten, die Freaks und auch die Mutanten in „Arkadien“ sind das Ergebnis eines parasitären Befalls durch DESEA, der teils sogar gewollt war.

Bei diesem Parasiten handelt es sich um einen Einzeller, der durch Flöhe, Mücken und Wanzen übertragen wird. Dieser Einzeller ist eine künstliche Mutation/Kreuzung zweier Parasiten (Trypanosma Cruzi, der die Chagas-Krankheit überträgt, und Babesia). Die Mutation sollte ursprünglich als kontrollierbare Biowaffe eingesetzt werden, was jedoch aufgrund der Untrollierbarkeit der Ausbreitung gründlich misslang.

Anschließend experimentierte man mit den Auswirkungen auf das Hirn (Abschaltung von Angst, Skrupel etc) und die Adrenalinausschüttung beim Menschen, um den Parasiten für Soldaten nutzbar zu machen. Dieses Projekt wurde ebenfalls eingestellt, als bei den ersten Versuchen an Menschen eine Mutation des Parasiten festgestellt wurde und das Gegenmittel ebenfalls mutagen wirkte. Die 300 Versuchspersonen entwickelten teils unvorhergesehene Symptome, die Wirkung des Befalls ließ sich nicht vorhersagen. Zudem zeigte sich der Parasit als zu leicht übertragbar, da er ständig mutierte und sich neu anpasste.

Der Parasit wurde im Menschen gezüchtet; man verwendete als Wirt Kinder eines Waisenhauses, das von der Forschungswirtschaft finanziert wurde. Bevor der Parasit die Hirne erreichte, wurde er aus dem Blut der Kinder extrahiert. Einige der Kinder scheinen gegen den Parasiten Antikörper entwickelt zu haben; bei Untersuchungen fand man heraus, dass in ihrem Blut eine genetische Mutation der roten Blutkörperchern (Hämoglobin im Blutkörperchen) stattgefunden hat, die den Parasiten während der akuten Phase töten. Eines dieser Kinder ist verschwunden. Die Antikörper-Mutation fand nur bei Trägern der Blutgruppe 0 statt.

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Ablauf der Infektion:
Der mutierte Parasit dringt über den Stich des Insekten in den Wirtskörper ein und durchläuft dort drei Stadien.
-Entzündung (Ödem) rund um die Einstichstelle

-Akute Phase (Larvenstadium; 1 Tag bis 2 Wochen Dauer): Herzrasen, Herzschmerzen, Fieber, Lymphknotenschwellungen, schmerzhafte Krämpfe, Verwirrung, Gedächtnisverlust, Dämmerzustand. Ca 1/3 der Befallenen überleben diese Phase nicht. In diesem Stadium kann der Parasit im Blut nachgewiesen werden.
Es gibt ein Gegenmittel, das die Larven abtötet, aber mitunter auch mutagen auf den Parasiten wirkt.

-Chronische Phase (Endstadium): Befall des Gehirns, Ausschalten des Transports von Informationen zur Hirnrinde (=Bewusstsein), Ausschalten des Zwischenhirns (regelt Gefühlsempfindungen wie Angst, Freude und filtert den Informationsfluß). Veränderung des Stoffwechsels (Hungerstoffwechsel): Das Gehirn benötigt mehr Energie (normal etwa 50% des Gesamtenergiebedarfs, jetzt aufgrund des parasitären Befalls 90%; der Parasit will ja fressen). Es benötigt Eiweiß, das über Glyconeogenese aus Muskeleiweiß (Aminosäuren) Glucose erzeugt wird. Vorher verzehrt der Parasit beinahe alles körpereigene Muskeleiweiß, so dass der Erkrankte stark ausgezehrt (skelettiert) wirkt.
Durch den Hungerstoffwechsel wird extrem viel Adrenalin ausgeschüttet, was die Aggressivität steigert und das Schmerzempfinden stark senkt.
Übermäßige Verhornung und Verkrümmung der Nägel zu Krallen.

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Übertragung:
Infizierte Menschen können den Parasiten durch Bisse, Schleim, Blut, Rotz etc übertragen. Eine Übertragung durch Atemluft ist nicht bekannt.

Es sind vier Mutationen unter den Befallenen bekannt:

  1. Kinder, die als Wirt dienten, entwickelten eine Hämoglobin-Mutation; der Parasit starb während der akuten Phase.
  1. Mutation im Hirn des Betroffenen: Veränderung im Zwischenhirn und der Hirnrinde (Informationen werden gezielter aussortiert und effizienter verarbeitet), Veränderung der Sinneswahrnehmung (extreme Steigerung, zumeist mit Überempfindlichkeit der Augen), erhöhte Adrenalinausschüttung, verstärkte Proteinsynthese (Muskelhypertropie), einhergehend erhöhten Muskelkontraktionen aufgrund erheblich stärkerer elektrischer Impulse, ausgehend von Gehirn und Nerven (=übermenschlich kräftig und schnell)
  2. Komplette Mutation zum Zombie: Ausschalten des Zwischenhirns, Stoffwechselveränderung (Eiweißhunger), erhöhte Adrenalinausschüttung, Krallenbildung, körperliche Auszehrung, da das Gehirn den Hauptteil des Eiweiß benötigt.
  3. Eine Mutation aus dem Zombie-Stadium (=Freaks; Tierwesen): Das Gehirn verarbeitet Informationen wieder vermehrt und ist lernfähig; Empathie, Angst und Skrupel etc, existieren jedoch nicht mehr. Erhöhte Sinneswahrnehmungen und extreme Überempfindlichkeit machen diese Mutation zu einem Nachwesen. Neugebildete Muskelfasern (Musklehyperplasie) sorgen für mehr physische Effizienz und neue Fähigkeiten (klettern, sehr schnelles Laufen etc.)

Der Begriff Zombie gefällt mir nicht, da werde ich mir etwas anderes einfallen lassen. Derzeit entsteht die Rohfassung zu „Arkadien“; der Umfang sird nicht ganz so heftig sein wie der des ersten Bandes von „Krieg der Könige“

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